Badacsony, ein großer Weinberg am Nordufer des Plattensees, ist ein wahres Juwel in Ungarn. Der Basaltberg bietet eine malerische Landschaft und ist ein hervorragender Ort für Wanderfreunde. Die kleinen Städte am Fuß von Badacsony sind ein beliebter Urlaubsort der Ungarn. Es ist kein Wunder! Die Badacsony-Region lädt die Besucher mit seiner lebhaften Ortszentren, Stränden, sehenswerten Ruinen und mit einer Fülle an Weinkellern ein.
Wir haben 3 Tage in diesem wunderschönen Gebiet Ungarns verbracht, aber wenn wir ehrlich sind, könnte man hier noch für eine längere Zeit bleiben. Die wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten der Badacsony, zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag.
Wandern auf dem Weinberg Badacsony
Mit einer Höhe von 437,4 Metern ist der Badacsony der höchste Zeugenberg am Balaton Nordufer. Er ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Region. Ein Zeugenberg ist ein Einzelberg, der im Gegensatz zu dem um ihn herum abgenutzten Gebiet seine ursprüngliche Höhe und Schichtung beibehalten hat. Seine Form erinnert dich an einem zerknitterten Hut. Neben Badacsony sind noch weitere Erhebungen in dieser Area, wie der Berg Szent György, Csobánc, Gulács, Tóti Hill und Haláp.
Auf dem Tafelberg befindet sich ein Wald, in dessen Schatten zahlreiche Wanderwege verlaufen. Von den vielen Aussichtspunkten hast du einen atemberaubenden Blick auf den Balaton und auf die hügelige Landschaft. Der Durchmesser der Dachregion des Berges beträgt in Nord-Süd-Richtung ca. 1,5 km, ihr Umfang 11 km. Du hast also Möglichkeit für einen schönen Wandertag am Plattensee.
Wir zeigen dir hier die wichtigsten Stopps einer Wanderung.
Tipp: Die Wanderung auf dem Badacsony empfehlen wir für alle. Familien sind auch gerne auf dem Weinberg unterwegs.
Deine Route beginnt in der Ortsmitte an der Straße Egry sétány. Du biegst in die Straße namens Park utca und weiter auf die Római út. Bei dem Weinkeller Friss Terasz gehst du auf der Straße Kisfaludy Sándor bergauf weiter. Auf dem Berghang siehst du hübsche Restaurants, Terrassen und jede Menge Weinbau. Du kannst nach deinem Wandertag in einen von ihnen einkehren und die guten Weine vom Badacsony probieren.
Die Kisfaludy Sándor Straße führt dich bis zu dem Punkt, wo die tatsächliche Wanderung beginnt. 379 Treppenstufen führen dich zu dem ersten Viewpoint, dem sogenannten Rosenstein (Rózsakő). Der Rosenstein wurde von einer Frau, nach Rózsa Szegedy benannt. Die lokale Tradition besagt, wenn sich ein Liebespaar mit Rücken zum Plattensee auf den Stein setzt, wird noch im selben Jahr Hochzeit feiern. In Anlehnung an diese Tradition findet am Pfingstsonntag eine Massenverlobung am Rosenstein statt.
Am Rosenstein hast du einen schönen Blick auf den Balaton und auf die in hübschen Linien stehenden Weinreben.
Weiter geht es Richtung Osten, dann bei einer Weggabelung nach Norden, bis du den Viewpoint Páholykő erreichst. Es ist ein flacher Felsen mit sehr schönem Ausblick auf den See.
Vom Páholykő geht es weiter nach Westen und bald wieder nach Norden, bis du an dem Aussichtsturm Kisfaludy Sándor ankommst. Er steht auf dem höchsten Punkt des Berges. Der Turm, der dich nach seiner Form an eine Sanduhr erinnert, wurde im Jahr 2011 erbaut und bietet einen spektakulären Blick in jeder Richtung.
Tipp: Auf dem Turm kann es ziemlich windig sein. Es lohnt sich ein Cardigan mitzunehmen, falls du länger die Aussicht genießen möchtest.
Bis zum Rosenstein bist du steil bergauf gelaufen, von dort bis zum Aussichtsturm war dein Weg mehr oder weniger leichter. Ab dem Kisfaludy-kilátó gehst du wieder bergab. Schilder werden deinen Weg weisen und du musst nach dem Kőkapu (Steintor) suchen. Kőkapu ist eines der beliebtesten Wanderziele und Fotospots auf dem Berg. Es ist eine Basaltsäule, dessen Spitze einen traumhaften Blick auf die Berglandschaft bietet.
Tipp: Kőkapu ist ein gekennzeichneter Aussichtspunkt, deswegen sind dort immer mehrere Wanderer gleichzeitig. Wenn du denselben Ausblick allein genießen möchtest, haben wir einen Geheimtipp für dich. An der Weggabelung, die auf der linken Seite zum Kőkapu und auf der rechten Seite auf einem steilen steinigen Weg nach unten führt, suche nach einem kaum sichtbaren Pfad auf dem Hang. Die Spur schlängelt sich zwischen den Bäumen, ganz auf der rechten Seite und führt über dem nach unten führenden Wanderweg entlang. Die Strecke im Dickicht ist nicht einfach, es lohnt sich aber die Anstrengung. Du kommst an der gegenüberliegenden Seite des Kőkapu an. Hier findest du eine Lichtung mit einer Basaltsäule, mit einem atemberaubenden Ausblick und mit einem Gefühl der Freiheit. Dieser Ort ist einsam und nur für dich da. (Achtung! Diese Strecke ist nur für Erwachsene empfehlenswert. Den Pfad am Hang entlang zu folgen ist nichts für Kinder!)
Nach dem Steintor geht es weiter Richtung Plattensee, folge also den gekennzeichneten Wanderweg nach Süden bis zum Ranolder-Kreuz (Ranolder-kereszt). Das große Kreuz wurde im 19. Jahrhundert von dem Bischof János Ranolder errichtet. Er kennzeichnet einen Aussichtspunkt mit einer wunderschönen Landschaft vor sich. Von einer kleinen Terrasse siehst du ein breites Stück vom See, die Straßen, wo du deine Wanderung angefangen hast und die schönen Weingärten.
Dein Weg führt weiter nach Osten, bis du zwischen den Bäumen ein kleines Steingebäude erreichst. Das ist der Viewpoint Egry József, mit einer ähnlich schönen Aussicht, wie bei dem Ranolder-Kreuz.
Von hier gehst du weiter nach Nordosten, bis du wieder beim Páholykő-Aussichtspunkt ankommst. Die letzte Strecke deiner Wanderung ist die gleiche, wo du gekommen bist. Du läufst am Rosenstein vorbei, nimmst du die Hunderte von Treppen nach unten, bis du die bekannten Straßen und die Weinkeller erreichst. Wir sind uns sicher, du hast nach dieser Route ein Glas Weißwein verdient!
Für diese Wanderung plane dir ca. 4-5 gemütliche Stunden ein. Der anstrengendste Teil ist die vielen Treppen bis zum Rosenstein. Danach findest du leichtere Wanderwege auf dem Berg, die mal ganz eben sind, mal etwas steiler.
Tipp: Da du oben keine Kioske oder Imbisse findest, nimm Wasser und etwas zum Essen mit! Feste Wanderschuhe sind empfehlenswert.
Die beste Zeit für Wandern am Badacsony ist vom April bis Oktober. Außerhalb der Hochsaison (Juni-August) ist es am Plattensee deutlich weniger los, die Temperaturen sind aber angenehm. Im Sommer wähle für die Wanderung einen kühleren Tag aus. 36 Grad ist am Balaton keine Seltenheit. In den Schatten des Waldes ist es zwar bisschen kühler, ein Fußmarsch bis zum ersten Baum kann in der Hitze anstrengend sein.
Tipp: Es gibt Bergtaxis, die die Gäste von dem Zentrum bis zum Anfang der Wanderwege kutschieren. (Falls du ein paar Schritte dir sparen möchtest.)
Weinbau am Badacsony
Die Badacsony Wein Region ist ein ehemaliger Vulkan, dessen nährstoffreiche Boden perfekt für Weinbau ist. Schon die Römer haben es erkannt und haben Wein angebaut. An dem Bergrücken befinden sich heute auch noch zahlreiche Weingärten und kleinere, größere Weinkeller. Die Region ist hauptsächlich von ihren Weißweinen wie Welschriesling, Grauburgunder, Blaustengler oder Muskateller bekannt.
Auf dem Berg findest du renommierte Restaurants und Weinkeller. Die beliebtesten sind Laposa Birtok, Éliás Birtok, Rózsakő Weinkeller und Restaurant, Kisfaludy Ház Restaurant bzw. Friss Terasz. Neben diesen sind noch weitere kleinere Lokale, die nett sind und köstliche Weine zum Kosten und in Flaschen zum Kauf anbieten. Wenn du in einen Weinkeller oben auf dem Berg einkehrst, hast du auch einen wunderschönen Blick auf den Plattensee, während du an den flüssigen Schatz des Berges nippst.
Da diese Lokale sehr gefragt sind, sollst du dir in den Monaten von Juni bis August einen Tisch reservieren. In den berühmten Weingütern von Badacsony musst du auch mit höheren Preisen rechnen.
Tipp: Mit der Dienstleistung Bortaxi (Weintaxi) kannst du die weit obenliegenden Weinkeller auch leicht erreichen.
Nette Weinstuben und sogenannte Schnapshäuser befinden sich auch in dem Stadtzentrum an der Park Straße entlang. Wir können dir den Borpatika és Pálinkaház empfehlen. Hier kannst du neben den edlen Weinsorten verschiedene feurige ungarische Spirituosen probieren. Obwohl die Qualität der Getränke gleich gut ist, sind die Preise in der Stadtmitte günstiger als oben auf dem Berg.
Zentrum von der Stadt Badacsonytomaj
Den Kern der Stadt Badacsonytomaj bildet die Verbindung von zwei Straßen: der Park utca und Egry sétány. Dieser Bereich liegt gleich hinter der Bahnhof Badacsony, in der Nähe des kleinen Hafens und der Mole. Das Zentrum ist lebendig und quirlig. Hier gibt es immer viele Urlauber, die ihren Hunger und Durst stillen möchten. Du findest zahlreiche Restaurants, Imbisse, Weinstuben und Eisdielen in der Stadtmitte. Viele Hotels befinden sich auch in diesen zwei Straßen.
Wo sich Park utca und Egry sétány treffen, stehen jeden Tag kleine Marktstände im Sommer, die Souvenirs und traditionelle ungarische Süßigkeiten bieten.
Zwischen der Bahnstation und dem Hotel Halászkert erstreckt sich ein Park mit einer kleinen Fußgängerzone. Hier sind wir gerne am Abend essen gegangen oder haben dem Straßenmusikanten zugehört, wie er auf einer Drehleier ungarische Volkslieder gespielt hat.
Tipp: Die Restaurants im Stadtkern sind ein Tick günstiger als die oben auf dem Berg.
Mole und Strand in Badacsonytomaj
Die Mole und der Stand befinden sich gleich nebeneinander im Stadtkern von Badacsony. Der Badebereich ist überschaubar groß und bietet viel mehr Ruhe als Aktivitäten. Im Wasser ist eine kleine künstliche Insel, wo du ins Wasser springen kannst und es gibt zwei Tore für Wasserballspiel. Es ist wirklich eine idyllische Oase für diejenigen, die sich mit einem Buch in der Hand entspannen und die Sonne genießen möchten.
Der Strand von Badacsony ist auch für Familien geeignet. Es gibt flache Bereiche, wo das Wasser gerade bis zum Knöchel reicht. Die Kleinen können mit dem weichen, schwarzen Schlamm spielen oder am Schilf die friedlichen Wasservögel beobachten.
Tipp: Du findest am Strand die üblichen Dienstleistungen (Kiosken, Imbisse, Toiletten und Umkleidekabinen). Die einzige, was in Ungarn noch nicht weitverbreitet ist, sind die Sonnenliegen. Es gibt zwar welche zum Mieten, das selbst mitgebrachte Strandtuch hat schon eine lange Tradition in Ungarn.
Um den Strand besuchen zu können, musst du Eintritt bezahlen.
Die Mole ist ein der romantischsten Orte in Badacsony. Am Tag lohnt es sich hierher zu kommen, um eine Schifffahrt zu unternehmen oder dem regen Schiffverkehr zuzuschauen. Die Mole ist am Abend besonders beliebt. Viele Urlauber mögen es, die letzten Minuten des Tages hier ausklingen zu lassen. Du kannst von hier zwar den Sonnenuntergang nicht ganz sehen, der sonst schlammgrüne See verwandelt sich in dieser Tageszeit in Sanftrosa und Babyblau. Zahlreiche Segelschiffe verlassen zum Sunset den Hafen und dienen als schöne Fotomotive.
Tipp: Am 20. August, an dem ungarischen Nationalfeiertag, gibt es große Festivitäten im ganzen Land. An diesem Tag (oder sogar schon am Vorabend) funkeln überall am Plattensee prächtige Feuerwerke. Du hast von der Mole den besten Blick auf das pyrotechnische Farbenspiel.
Ausflüge in der Badacsony-Region
Die Umgebung der Weinberg Badacsony verbirgt noch weitere Schätze. Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Auto oder mit öffentlichem Verkehrsmittel unterwegs bist du, die Gegend ist sehr leicht zu erkunden. Während weiteren Wanderungen entdeckst du alte Ruinen und traditionelle, ungarische Dörfer. Du kannst eine Schifffahrt auf dem Plattensee oder eine Bootsfahrt in der Seehöhle von Tapolca unternehmen. Für Familien mit Kleinkindern gibt es Bauernhof mit interessanten und seltenen Tieren.
Salföld – ein traditionelles ungarisches Dorf
Das kleine Dorf Salföld liegt ca. 10 km von Badacsony. Es befindet sich nicht mehr am Plattensee, sondern inmitten einer hügeligen Landschaft. Salföld bietet für Familien und für diejenigen einen erlebnisreichen Tag, die gerne abseits der Touristenpfade unterwegs sind.
Salföld kannst du am leichtesten mit Auto erreichen. Busse fahren auch paarmal zwischen dem Dorf und Badacsonytomaj. Für mehr Abenteuer raten wir dir eine Wanderung zu machen. Deine Route beginnt in Badacsonyörs. (Aus Badacsonytomaj kannst du leicht in wenigen Minuten in der Nachbargemeinde sein.) Starte an dem Bahnhof und laufe an den nächsten Straßen entlang, bis du an dem Wald ankommst: Szölö út, Szabó Ernöné út, Orgona út, Öreghegy út. Am Ende der letzten Straße erreichst du den Forst. Ein schmaler Weg führt dich in den Wald. Er ist ziemlich steil am Anfang.
Tipp: Da hier nichts ausgeschildert ist, wie auf dem Badacsony, nutzt du am besten die offline App Maps.Me.
Kleine, manchmal kaum sichtbare Pfade führen dich bis zu dem Paulinerkloster, das oben auf dem Berg steht. Über die Ruine erfährst du mehr Infos weiter unten. Von der Klosterruine läufst du in nördliche Richtung weiterhin im Wald, aber schon auf einem breiten Feldweg, bis du das Dorf erreichst.
Tipp: Gleich am Ortsschild findest du ein besonderes Naturphänomen, das Steinmeer von Salföld. Hier schauen kleinere-größere Felsen aus der Erde raus. Sie wurden alle von dem Wind glattgeformt. Ähnliche Felsenformationen sind typisch für diese Region.
Die Route ist von der Haltestelle in Badacsonyörs bis zum Salföldi Major ca. 5,3 km lang und dauert ungefähr 1,5 Stunden. Für Pausen und für den Aufenthalt bei der Ruine zähle noch etwas Zeit dazu. Die Strecke ist für Erwachsene und für „trainierte“ Kinder geeignet.
Traditionelle Häuser in Salföld
Im Dorfmitte findest du zahlreiche traditionelle, ungarische Häuser. Sie sind meist länglich gebaut und sind weiß getüncht. Einige davon haben ein dickes Schilfdach. Die Häuser stammen aus dem 19. Jahrhundert. Viele wurden mittlerweile renoviert und mit hübschen Blumentöpfen dekoriert.
Salföldi Major – Streichelzoo und Pferdehof
Ein Highlight des Dorfes ist der Meierhof. Der Pferdehof bietet für Klein und Groß viele Unterhaltung. Für Kinder sind der Streichelzoo und das Ponyreiten interessant. Du kannst stattdessen mehr über den ungarischen Haustierrassen, wie über dem Zackelschaf, über dem Graurind und über dem Mangaliza-Schwein erfahren. Ungarische Hunderassen sind auch vertreten. Es gibt einen Kräuter- und Heilpflanzengarten und jeden Tag werden 60-minütige Kutschenfahrten zum Paulinerkloster unternommen. Du kannst auf dem Gelände reiten oder eine Reitvorführung genießen.
Der Eintritt in den Meierhof kostet 2.000 HUF (5,2 €) für Erwachsene und 1.000-1.500 HUF (2,6-3,9 €). Das 15-minütige Ponyreiten ist für 3.000 HUF (7,8 €), ein 60-minütiges Geländeritt für 10.000 HUF (26 €). Die traditionelle Reitvorführungen finden am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und am Samstag um 18:00 Uhr statt. Der Eintritt zur Vorführung kostet für Kids 4.000 HUF (10,4 €), für Erwachsene 5.000 HUF (13 €). Für die Kutschenfahrt zur Ruine bezahlst du 2.500 HUF bzw. 3.000 HUF (6,5 und 7,8 €).
Die Ruine des Paulinerklosters
Zwischen Badacsonyörs und Salföld, tief im Wald, befinden sich die Überreste eines ehemaligen Paulinerklosters und einer Kirche. Die Paulinerorden ist der einzige von Ungarn gegründete Mönchsorden. Die Ruine und ihre Umgebung, die überraschend gut erhalten geblieben sind, sind ein beliebtes Ausflugsziel.
Das Kloster und die Kirche wurden im gotischen Stil gebaut und Maria Magdalena gewidmet. Die Kirche ist in besserem Zustand geblieben. Die Mauer des Klosters wurden auch vollständig freigelegt. Sie blieben bis zu einer Höhe von etwa 1 Meter erhalten.
Wann das Kloster genau erbaut wurde, ist unklar. Früher stand wahrscheinlich auf der Stelle eine romanische Kirche, die erweitert wurde. Aus dem 14. Jahrhundert stammen schriftliche Erwähnungen des Klosters.
Die Ruine in der Nähe Salföld ist eine der am besten erhaltenen Ruinen aus dem Mittelalter. Die Mauern der Kirche reichen bis zur Dachhöhe. Du kannst sogar die gotischen Bogenfenster bewundern. Einen steinernen Brunnen und die Teile des Klosters (Sakristei und ein Keller) kannst du erkennen.
Das Kloster wurde vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts während des Türkenfeldzugs zerstört. Es stand jahrhundertelang verlassen, dann im 18.-19. Jahrhundert wurden beim Wiederaufbau von Salföld viele Steine des Gebäudes entfernt.
Burg von Szigliget
Die Burg Szigliget ist eine der meistbesuchten und zu Recht beliebtesten Burgen Ungarns. Sie thront auf einer einsamen Klippe am Nordufer des Plattensees. Die Bastionen bieten einen atemberaubenden Blick auf den Balaton und auf die vulkanischen Zeugenberge der Region. Die renovierte mittelalterliche Festung zählt zu den besten Ausflugszielen im Plattenseegebiet.
Die Gegend war schon in der Römerzeit bewohnt. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert auf römischen Ruinen erbaut. Sie wurde später königlicher Besitz. Zuerst wechselte sie mehrmals den Besitzer, dann ab dem 16. Jahrhundert gehörte sie für mehrere Jahrhunderte zur Familie Lengyel Tóti. Während der Türkenkriege verteidigte die Burg den Plattensee als Grenzfestung. Die muslimischen Armeen konnten sie nie erobern. Am Ende der 17. Jahrhundert schlug ein Blitz in den Schießpulverturm ein. Das beschädigte und baufällige Gebäude bekam den letzten Gnadenstoß vom Kaiser Leopold I. Er ließ die Burg sprengen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Burg und das Dorf im Besitz von der Familie Eszterházy.
Ein Besuch in der Festung lohnt es sich. Der Eintritt kostet nur 2.000 HUF (5,2 €). Für dein Geld bekommst du Informationen über die Entstehung der Burg und über das Leben im Mittelalter. Das Highlight ist allerdings das Rund-um-Panorama von dem Königsturm.
Die mehrstöckige Festung besteht aus Unter- und Oberburg. Sie befindet sich auf dem 229 m hohen Berg und thront direkt über dem alten Dorf (Ófalu) von Szigliget. Die Burg kannst du über mehreren Wegen erreichen. Entweder läufst du von den Parkplätzen ein kleines Stückchen auf der Straße Kisfaludy, dann hinter der römisch-katholischen Kirche über einer steilen Treppe hinauf zur Burgstraße. Oder von der Dorfmitte (von der Bushaltestelle in der Straße Kossuth) führen dich Treppenstufen bis zur Kirche. Dein Weg ist überall mit Schildern gekennzeichnet.
Über dem Tor Bálint Török und über die Zugbrücke gelangst du in die Unterburg, die während den späteren Bauphasen (14.-15. Jahrhundert) errichtet wurde. Im Burghof sind zeitgenössische Kanonen zu sehen. Über mehrere Treppen erreicht du die Oberburg, die 20 Meter höher liegt als die Unterburg. Hier standen früher das Schloss und weitere Türme des alten Burgherrn.
Der Höhepunkt des Burgbesuchs ist der atemberaubende Blick von den Mauern. Du kannst die Landschaft in allen Richtungen sehen: das grün-braune Wasser des Plattensees, den schlapphutförmigen Berg Badacsony und den Szent György-Hügel, den Gipfel von Csobánc mit einer Burgruine.
In der Burg ist noch die rekonstruierte Schlosskapelle sehenswert. Auf dieser Stelle war vermutlich eine kleine Benediktinerkapelle aus dem 12. Jahrhundert. Es gibt auch eine Rekonstruktion der mittelalterlichen Burgküche. Hier kannst du dir ein Bild machen, wie die Speisen vor Hunderten von Jahren zubereitet wurden, welche Gerichte und Besteck die Menschen damals verwendeten.
Im Sommer finden im Burghof mittelalterliche Spiele und Konzerte statt. Es gibt ein kleines Burgcafé und einen Spielplatz mit Holzspielzeugen für Familien mit Kleinkindern.
Tipp: In Szigliget befindet sich noch eine alte Burg. Sie steht auf einem kleinen Hügel näher zum Plattensee. Heute sind nur die Überreste der Mauer zu sehen. Hier wurde ein Aussichtspunkt erreichtet, wo du einen tollen Blick auf Badacsony und auf den See haben kannst.
Tipp: Wenn du in Szigliget bist, sollst du dir auch die Avasi Ruinenkirche aus dem 11.-12. Jahrhundert nicht entgehen lassen. Sie steht weiter weg von der belebten Dorfmitte, an der Kreuzung der Straßen Réhelyi und Iharos. Sie wurde anstelle eines römischen Wachturms erbaut.
Szigliget kannst du aus Badacsony mit dem Bus oder mit dem Auto in wenigen Minuten erreichen.
Die Stadt Tapolca und die Teichgrotte
Tapolca ist eine Kleinstadt nördlich vom Plattensee. Auf dem ersten Blick scheint die Stadt mit den sozialistischen Plattenbauten nichts was besonders zu sein. Der wahre Schatz liegt unter der Oberfläche. Tapolca ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel in Ungarn, da sich eine Seehöhle unter der Stadt erstreckt.
Unter Tapolca befindet sich ein 7-8 km langes Höhlensystem. Davon kannst du 2-2,5 km während einer Führung besichtigen. Es gibt einen begehbaren Teil, wo du einfach zu Fuß laufen kannst. Der größte Raum ist 20 m lang und 8 m hoch. Das Highlight des Besuches ist die 20-minütige Bootsfahrt auf dem Höhlensee.
Tipp: Die Seehöhle hat sogar eine Heilgrotte. Diese kann nur auf ärztliche Verordnung übers Krankenhaus besucht werden. Die 90 %-ige Luftfeuchtigkeit und die stabile Temperatur die reine, staubfreie Luft hilft bei Atemwegserkrankungen.
Der Eintritt in die Höhle kostet für Erwachsene 3.500 HUF (9 €), für Kinder 2.500-3.000 HUF (6,5-7,8 €). Da der Besucherzahl pro Führung begrenzt ist, raten wir dir, die Karte schon im Vorfeld zu kaufen. Online Tickets sind auf der Webseite der Höhle erhältlich. In den Sommermonaten kann es vorkommen, dass vor Ort keine Eintrittskarten mehr verkauft werden können.
Nach dem Besuch in der Höhle sollst du noch einen kleinen Abstecher am Mühlensee (Malom-tó) machen. In der malerischen Ortsmitte kannst du die Seele baumeln lassen. Hier befinden sich schicke Restaurants und der schön gepflegte Mühlenpark. Der See mit der schönen Reflexion und die Fischtreppe (Halas lépcső) am Nordufer sind beliebte Fotospots.
Schifffahrt am Plattensee
In den Sommermonaten (Juni-August) hast du die Möglichkeit, von Badacsony aus eine 1- oder 2-stündige Schifffahrt zu unternehmen. Die Schiffe starten von der Mole, dort kannst du auch die Tickets kaufen. Wir können dir die Fahrt während des Sonnenuntergangs empfehlen, wenn die Sonne das sonst graugrüne Wasser rosa und hellblau färbt. Die Tickets kosten zwischen 2.500 und 4.000 HUF (6,5-10,3 €), für Kinder zwischen 1.250 und 2.800 HUF (3,2-7,2 €).
Tipp: Es gibt extra für Kinder das Zauberschiff (Varázshajó) (1.500-3.000 HUF ~ 3,9-7,8 €) und von den Jugendlichen beliebtes Partyschiff (Bulihajó) (3.200-3.800 HUF ~ 8,3-9,8 €). Preise variieren sich je nach Fahrtdauer.
Hotelempfehlung für Badacsonytomaj
Badacsony bietet zahlreiche und verschiedene Unterkünfte. Jede findet für sich das richtige. Es gibt familiäre Apartmenthäuser, kleine Pensionen, freie Zimmer, Ferienwohnungen, einfache und luxuriöse Hotels. Uns war diesmal die Lage sehr wichtig. Manche Unterkünfte liegen in den oberen Straßen auf dem Berg, manche liegen weiter weg vom Zentrum.
Das Hotel Halászkert befindet sich im Stadtkern. In 1-2 Minuten kannst du von hier die Restaurants erreichen. Der kleine Bahnhof oder die Bushaltestelle sind auch gleich in der Nähe, genauso wie der Strand und die Mole. Du hast von hier auch einen leichten Zugang zu den Straßen auf dem Berghang. Trotz der zentralen Lage waren das Hotel und seine Umgebung ruhig. Das Zimmer war sauber und hatte eine ausreichende Größe. Zum Zimmer gehörte auch ein Balkon. Das Personal war immer hilfsbereit und nett.
Restaurantempfehlung für Badacsonytomaj
Ungarn ist für seine ausgezeichnete Küche berühmt. Wenn du neben den köstlichen Speisen ein echtes ungarisches Flair genießen möchtest, dann suche dir ein Restaurant oder Imbiss im Stadtkern von Badacsony. Eine Pavillonreihe erstreckt sich zwischen dem Bahnhof und der Park Straße.
Der Imbiss „Alapozó Falatozó“ ist sehr beliebt. Es ist kein Wunder. Die Gerichte, die du an der Theke bestellen kannst, sind sehr lecker und du bekommst eine ordentliche Portion auf deinen Teller. Du kannst hier aus verschiedenen Fleisch- und Fischgerichten, leckere Suppen, Gulaschsorten, Gulaschsuppe, Palatschinken, paniertes Gemüse bzw. aus traditionellen ungarischen Beilagen und Salate wählen. Nudelgerichte, Süßspeisen und Desserts dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Neben dem Imbiss findest du das kleine Weinhaus „Borpatika és Pálinkaház“. Hier kannst du die köstlichen Weine der Region und außergewöhnliche Schnapssorten probieren.
Im Stadtkern liegt auch die Schnellgaststätte „Bázis Büfé“. In seinem Angebot findest du Palatschinken, Lángos, Hamburger und Gyros.
Die Preise sind in allen Gaststätten ungefähr die gleichen.
Anreise nach Badacsony
Mit dem Auto kannst du die Badacsony-Region über die Landstraße 71 erreichen. Diese verläuft dem gesamten Plattensee Nordufer entlang. Badacsony hat eine gute Zug- und Busverbindung mit den ungarischen Großstädten wie Veszprém, Székesfehérvár oder Budapest. Die Kleinstadt Tapolca ist auch ein wichtiger Verbindungspunkt zwischen Badacsony und den anderen Orten des Landes. Täglich verkehren mehrere Busse und Züge nach Badacsony.
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