Chichén Itzá gehört zu den sieben neuen Weltwundern. Es ist erstaunlich, wie präzise das Maya Volk die Bauwerke entworfen hat. Das Gelände von Chichén Itzá umfasste früher ca. 30 Quadratkilometer. Nur ein Teil davon wurde aufgedeckt und für Besucher sichtbar gemacht. Der Dschungel Yucatáns verhüllt die restlichen Ruinen.
Die Tolteken sind um 987 in Zentralmexiko gekommen. Dieses Volk hat Chichén Itzá mit seinen Maya-Alliierten zur mächtigsten Stadt auf der Yucatán gemacht. Die meisten Gebäude wurden hier in einer Mischung von Maya- und toltekischen Stil errichtet.
Heute ist Chichén Itzá der zweitbesuchte Maya-Stätte in Mexiko. Lass dich auf eine Zeitreise ein und entdecke mit uns diesen bezaubernden Flecken der Erde!
Wir geben dir Tipps, wie kannst du deinen Besuch trotz Tourimassen gemütlich gestalten.
Sehenswürdigkeiten in Chichén Itzá
Pyramide des Kukulcáns
Sie ist das berühmteste Wahrzeichen von Chichen Itza. Dies war eine Tempelpyramide, die dem gefiederten Schlangengott Kukulkán gewidmet ist. Es wird mit dem Namen “El Castillo” auch bezeichnet. Du kannst die Skulpturen der gefiederten Schlangen erkennen: sie laufen die Seiten der Nordtreppe hinunter. In Chichén Itzá dominierten die blau, rot und lila Farben. Die Pyramide war rot bemalt. Im Inneren steckt eine andere, kleinere Pyramide. Diese besitzt auch eine neunstufige Wand, wie die äußere. Früher durften die Besucher das Bauwerk von innen auch bewundern. Leider viele Touristen waren unverschämt und haben Graffiti oder Kratzer an der Wand hinterlassen. Darauf wurde der innere Bereich abgesperrt.
Dass die Mayas vieles über Astronomie und Kalender wussten, weiß jeder. Dementsprechend haben sie die Pyramide präzise erbaut. An ihrer vier Seiten laufen 91 Treppenstufen. Ausgerechnet 4×91=364. Wenn wir die letzte Treppe dazuzählen, ergibt es genau 365. Das Zusammentreffen mit der Zahl der Tagen eines Jahres ist verblüffend.
Leider ist das Steinkomplex heute nicht mehr besteigbar.
Der große Ballspielplatz
In der Nähe der Kukulcán-Pyramide liegt der breite Ballspielplatz. Er ist der größte in ganzen Mesoamerika. Der Spielplatz ist mit zwei langen und hohen Maurern gegrenzt, die unter anderem dem Publikum gebaut wurden. An beiden Maurern ist ein Steinring. Die Forscher rätseln immer noch, welche Regel das Pelota-Spiel hatte. Motive auf den Wänden und Ringen lassen drauf schließen, dass die Ballspiele in Chichen Itzá blutig waren. Die Spieler wurden, wie damals die Gladiatoren, schon seit Kindesalter gezielt trainiert. Am Ende jedes Spieles verlor der Kapitän der Verlierermannschaft seinen Kopf. Die Spieler mussten einen Kautschukball durch die schlangenverzierten Ringe schlagen. Sie durften den schweren Ball nur mit der Hüfte oder Ellbogen berühren. Die Spieler benutzten in Chichén Itzá auch einen Schläger. Die Mannschaftsmitglieder hatten an den Beinen und Armen Schutzbekleidung. Der Ball musste in der Luft gehalten werden, er durfte den Boden nicht berühren.
Jaguartempel
Der Jaguartempel befindet sich unmittelbar am Großen Ballplatzes. Der Tempel wurde mit einer Treppe gebaut, die auf der linken Seite aufsteigt. Die Wände sind mit besonders gut erhaltenen Reliefs und Hieroglyphen verziert, die früher bemalt waren. Auf denen Adler und Jaguare dargestellt sind, die menschliche Herzen verzehren.
Tzompantli
Es ist auch als Wand der Totenschädel gekannt. Eine ganz gruselige Darstellung des damaligen rituellen Menschenopfers. Du kannst auch die hölzernen Pfosten sehen, an den die Totenköpfe befestigt wurden. An der anderen Seite der Plattform sind Reliefs mit Adler und Kriegerabbildungen, die menschliche Herzen halten und sie fressen. An manchen Stellen kannst du die originale rote und blaue Farbe der Wand sehen.
Venusplattform
Die Plattform der Venus ist dem Planeten Venus gewidmet. Für das Maya-Volk war der Planet Venus und seine 52-Jahre Zyklus sehr wichtig. Viele hatten vor 12.12.2012 Panik, weil die Welt laut einer Maya-Kalender an diesem Tag untergehen sollte. Der Kalender wurde falsch interpretiert. Am 12.12.2012 Endete ein 52-jährige Zyklus der Planet Venus. An den vier Seiten führen Treppen auf die Plattform. Links und rechts laufen Schlangenmuster an den Stufen entlang. Das Bauwerk ist mit Reliefs dekoriert. Auf den Wandbildern erkennt man den Vogel-Menschen und das Venus-Zeichen. Diese Plattform befindet sich nördlich von El Castillo, zwischen ihr und dem Cenote Sagrado.
Plattform der Adler und Jaguare
Die Plattform der Adler und der Jaguare (Plataforma de Águilas y Jaguares) befindet sich zwischen Tzompantli und Venusplattform. Es ist in einer Kombination aus Maya- und Toltec-Stil gebaut, mit einer Treppe, die auf jeder seiner vier Seiten aufsteigt. Die Seiten sind mit Reliefs verziert, auf denen Adler und Jaguare dargestellt sind, die menschliche Herzen verzehren.
Cenote Sagrado
Es ist ein Kalksteinloch, gefüllt mit Süßwasser. Forscher haben mehrerer Skelete drin gefunden. Kinder und Frauen wurden auch für die Götter am Cenote Sagrado geopfert. Der Maya Volk hat an Reinkarnation geglaubt, deswegen hatten sie keine Angst vor Tod.
Tempel der Krieger
Der Tempel der Krieger ist eines der schönsten Beispiele der Maya-Architektur. Er besteht aus einer Säulenhalle und einer Pyramide. Ganz oben sieht man die Statue des Götterboten Chac Mool. Diese wurde bei den Opfergaben benutzt. An der Süd- und Ostseite des Kreigertempels verläuft die Gruppe der 1000 Säulen.
Osario
Der Osario ist wie El Castillo ein Stufenpyramidentempel. Er ist aber wesentlich kleiner. Wie sein größerer Nachbar hat das Gebäude Treppen an jeder Seite, die links und rechts von Schlangenmotiven gesäumt sind. Auf dem Gipfel gibt es einen Tempel. Hier befindet sich eine Öffnung in die Pyramide, die zu einer natürlichen, 12 Meter tiefen Höhle führt. Der Archäologe Edward H. Thompson grub diese Höhle im späten 19. Jahrhundert aus Weil er mehrere Skelette und Artefakte wie Jadekugeln fand, nannte er das Bauwerk den „Tempel der Hohepriester“. Archäologen glauben heute weder, dass es ein Grab war, noch dass die darin begrabenen Persönlichkeiten Priester waren.
Las Monjas
Las Monjas ist ein bemerkenswertestes Bauwerk in Chichen Itza. Dieser Gebäudekomplex wurde im Puuc-Baustil errichtet. Die Spanier nannten diesen Komplex Las Monjas (“Die Nonnen” oder “Das Kloster”), aber eigentlich war es ein Regierungspalast. Im Osten befindet sich der kleine Tempel, bekannt als La Iglesia.
La Iglesia
Die kleine La Iglesia (die Kirche) fanden wir sehr interessant. Dieses winzige Gebäude steht unberührt. Der Mörtel zwischen den Steinen stammt auch aus den Maya-Zeiten. Es war der erste Bau hier. Das Häuschen stand schon, bevor das El Castillo gebaut wurde. Sie hat sich kaum verändert, währenddessen die von Touristen begehrte Pyramide stark renoviert wurde. Die Wände sind mit aufwendigen Masken geschmückt.
Observatorium
Das Observatorium (El Caracol) hat eine Kuppel und wurde damals für astronomische Zwecke eingerichtet.
Akustik in Chichén Itzá
Wundere dich nicht, wenn du die anderen Besucher klatschen hörst. Sie applaudieren nicht, weil ihr Tourguide was Lustiges gesagt hat. Sie probieren die Akustik des Ortes aus. Das Echo ist bei der Kukulkán-Pyramide und auf dem Ballspielplatz am beeindruckendsten. Laut Theorien wurde die Pyramide für Zeremonien und für großen Reden auch benutzt. Der oben stehende Geistliche musste nicht zu laut sprechen. Seine Stimme hat jeder wegen der Akustik des Ortes gut gehört.
Anreise nach Chichén Itzá
Du hast mehrere Möglichkeiten die Ruinenstätte zu erreichen. Wenn du die Maya-Stadt in Rahmen einer organisierten Tour besichtigst, dann musst du dich nicht um die Anreise kümmern. Du wirst einfach vom Hotel abgeholt und wieder hingefahren. Mit Mietwagen ist Chichén Itzá auch erreichbar. Auf dem Parkplatz vor dem Haupteingang kannst du mit dem Auto parken. Die letzte Möglichkeit für die Anreise ist der ADO-Bus. Es gibt zwar keinen offiziellen ADO-Busbahnhof in Chichén Itzá, aber jeder ADO-Bus, der zwischen Mérida und Playa del Carmen verkehrt, hält auf dem Parkplatz.
Eintritt und Öffnungszeiten in Chichén Itzá
Für den Eintritt musst du 614 Pesos (30 Euro) pro Person bezahlen. Die aktuellsten Preise findest du auf der offiziellen Website der Ruinen. Die Öffnungszeiten in Chichén Itzá sind täglich von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Plane für den Besuch mehrere Stunden ein.
Brauche ich einen Guide für Chichén Itzá?
Eine Eintrittsgebühr bringt dir nur das Privileg, durch die Anlage zu gehen. Wenn du eine Vorstellung davon bekommen möchtest, was du gerade siehst, dann sollst du auf jeden Fall einen Guide für Chichén Itzá mieten. Es ist durchaus möglich, die Besichtigung alleine zu machen, da sich vor einigen Sehenswürdigkeiten Plaketten befinden. Aber es sind nur sehr wenige Informationen über die tatsächliche Geschichte oder Bedeutung der Stätten verfügbar. Dein Guide kann z. B. die astronomischen Theorien hinter dem Design von El Castillo erklären oder warum du klatschen sollst, wenn du darunter stehst. Führung kannst du am Eingang buchen.
Tipps für deinen Besuch in Chichén Itzá
Tipp 1: Wir raten dir vor der Öffnung bereits bei der Kasse zu sein. Da es morgens viel ruhiger ist, hast du Zeit, um die Ruinen entspannt zu besichtigen, deine Fotos zu machen, bevor die MASSEN von Touristen ankommen.
Tipp 2: Laut Google sind am Samstag die wenigsten Touristen in Chichén Itzá.
Tipp 3: An den schattigen Wegen zwischen den einzelnen Ruinengebäuden findest du jede Menge Souvenirstände. Sie sind ziemlich teuer. Wenn du ein Mitbringsel unbedingt kaufen möchtest, dann besorge deine Schätze günstiger lieber bei den kleineren Ruinenstädten wie Ek Balam, Uxmal oder Kabah.
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