Sommer, Wärme, Sonnenschein – es gibt nichts Besseres an einem solchen Tag, als einen romantischen Stadtbummel zu machen. In Deutschland sind reichlich märchenhafte Städtchen mit historischem Kern, mit bunten Häusern und guten Cafés. Ein Schmuckstück davon liegt in Bayern zwischen München und Nürnberg.
Eichstätt lädt zu einer kleinen Reise in die Zeiten des Barocks ein. In der Innenstadt stammen den prunkvollen Gebäuden aus der 18. Jahrhundert. Es ist nicht schwer vorzustellen, wie Pferdekutschen auf dem Kopfsteinpflaster liefen und luxuriös gekleidete Männer und Frauen gingen spazieren. In diese herrliche und edle Atmosphäre laden wir dich jetzt ein und stellen dir die Highlights von Eichstätt vor.
Anreise nach Eichstätt
Am einfachsten fährst du mit dem Auto über die Autobahn A9 und die Bundesstraße 13. Parkmöglichkeiten gibt es in der Innenstadt entweder am Straßenrand oder größere Parkplätze, wie z. B. der P5 – Waisenhausparkplatz. Diese sind alle kostenpflichtig.
Eichstätt ist auch mit der Eisenbahn erreichbar. Wenn du aus der Richtung Nürnberg oder München mit der Bahn fährst, musst du umsteigen, da Eichstätt an der Bahnstrecke Ingolstadt–Treuchtlingen liegt. Mit Ingolstadt gibt es auch Busverbindungen.
Wenn du mit dem Fahrrad unterwegs bist, fahre auf dem Altmühltalradweg, der von Rothenburg ob der Tauber bis nach Kelheim an der Donau führt.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Marktplatz
Der Marktplatz ist der größte Platz Eichstätts. Am Mittwoch- und am Samstagvormittag findet hier der Wochenmarkt statt. Hier findest du das rosafarbene Rathaus und den Willibaldsbrunnen. Der heilige Willibald war Abt und Bischof in Eichstätt in dem 8. Jahrhundert. Seine Statue steht auch im Dom der Stadt.
Auf dem Marktplatz findest du zahlreiche Restaurants, Cafés und Konditoreien. Unser Favorit liegt auch hier: die italienische Eis-Manufaktur Buonissimo. Darüber kannst du unten mehr erfahren. Mach eine kleine Pause auf dem Platz, genieße neben einen Kaffee oder einem Eis das entspannte Flair der Stadt!
Dom zu Eichstätt
Der Eichstätter Dom steht an dem kleinen Domplatz. Bereits im 8. Jahrhundert hat St. Willibald in Eichstätt eine Kirche eingerichtet. Der Dom wurde in der Zeit der Gotik im 13. Jahrhundert erbaut. Später, im 18. Jahrhundert wurde eine Westfassade in Barockstil angeschlossen. In der Kirche befindet sich die Statue des heiligen Willibaldes.
Tipp: Auf dem kleinen Domplatz findest du verschiedene Cafés und Gasthöfe mit gutem Restaurant.
Residenzplatz
Die Ehemalige Fürstbischöfliche Residenz beginnt an der Südseite des Domes. Das Gebäude mit drei Flügeln wurde in Barockstil in dem 18. Jahrhundert errichtet. Vor der Residenz steht der Marienbrunnen mit der hohen Mariensäule auf dem Residenzplatz.
Auf der anderen Seite des Residenzplatzes stehen die imposanten, barocken Bauwerke des Domherrnhof Guttenberg und des Domherrnhof Dietrichstein.
Die Offenheit des Residenzplatzes und die Ruhe hat uns in ihren Bann gezogen. Hier gibt es keinen Cafés, nur einen schattigen Ort aus Bäumen, die im Halbkreis um den Marienbrunnen stehen. Ein stiller Fleck, wo man die Seele baumeln lassen kann.
Jurahäuser
Einer der schönsten Schätze der Stadt sind in den kleinen Gassen. In den engen Straßen wie in der Brodhausgasse, Pfahlstraße, Adlergäßchen, Büttelgasse, Webergasse oder Wohlmuthgasse stehen ehemalige Bürgerhäuser oder Gasthöfe, die eine typischen gedrungen Form aufweisen. Sie haben alle kleine aber viele Fenster und ein sehr flaches Dach mit Kalkplatten. Auch in der Straße Buchtal stehen schöne Exemplare dieses Haustyps. Die Jurahäuser in Eichstätt wurden meist im 17.-18. Jahrhundert gebaut. In dem Landkreis von Eichstätt und in den Städten (bzw. Gebiet) nördlich davon (Weißenburg, Gunzenhausen, Neumarkt in der Oberpfalz und Kelheim) sind weitere Jurahäuser zu sehen.
Wir schlenderten durch die romantischen Gassen und fanden hübsche, bunte Bauwerke mit ungeraden Wänden und winzig kleinen Fenstern. Manche wurden mit Fachwerk gebaut oder hatten ein altes Tor umgegeben von Rosen.
Schutzengelkirche
In Eichstätt sind noch verschiedene wunderschöne und bedeutsame Gebäude aus dem Barock. Die meisten sind Bauwerke für kirchlich-religiöse Zwecke, manche waren kleine „Paläste“ mit einem schönen Garten.
Die Schutzengelkirche ist einer der wichtigsten Gotteshäuser in Eichstätt. Sie wurde in dem 17. Jahrhundert gebaut und von den Jesuitenkirchen in Deutschland steht sie auf der dritten Stelle. (Der Münchner St.-Michaels-Kirche und der Dillinger Studienkirche sind in der Rangordnung vor ihr.) In der schön dekorierten Kirche hätten wir die Engelsdarstellungen aus Holz und auf Stuck, Öl- und Freskomalerei lange zählen können. Es gibt insgesamt 567 Engelsfiguren in der Kirche. Dadurch wurde die schützende und heilende Funktion der Engel zum Ausdruck gebracht.
Kloster St. Walburg
Die Klosterkirche St. Walburg wurde in dem 17. Jahrhundert auf mittelalterliches Fundament gebaut. In dem Sakralbau befindet sich das Grab der heiligen Walburga. (St. Walburga und St. Willibald waren Brüder.) Die Kirche ist deswegen eine wichtige Pilgerstätte.
Uns hat die Innenarchitektur und -Dekoration der Klosterkirche auch in der Material- und Farbwahl bzw. in den Motiven ganz an die Zisterziensermönchabtei in Zirc, Ungarn erinnert.
Klosterkirche Notre Dame du Sacré Coeur
In der ehemaligen Klosterkirche befindet sich heute das Informationszentrum Naturpark Altmühltal. Die Notre Dame du Sacré Coeur ist eines der schönsten Barockgebäuden in Eichstätt. Bemerkenswert ist ihre Kuppel mit den prachtvollen und farbenreichen Malereien.
Sommerresidenz mit Hofgarten
Die ehemalige fürstbischöfliche Sommerresidenz wird heute als Verwaltungsgebäude der Katholischen Universität genutzt. Der offene Hofgarten hinter dem barocken Gebäude wird mit drei Pavillon und einer Mauer abgeschlossen.
Tipp: Wenn du nicht in einem Restaurant essen, sondern beim perfekten Wetter ein Picknick machen möchtest, kannst du in dem schattigen, ruhigen Hofgarten das tun.
Sehenswürdigkeiten außer der Altstadt
Willibaldsburg und Bastionsgarten
Die Besichtigung der Burg selber könnte einen halbtägigen Ausflug ausmachen. Die Burg wurde in dem 14. Jahrhundert gebaut und diente im Laufe der Zeit als Bischofssitz. Heute befindet sich hier das Museum für Ur- und Frühgeschichte (Eintritt 5 Euro) und ein Restaurant.
Tipp: Du kannst die Burg entweder zu Fuß über die Burgstraße von der Innenstadt erreichen (20 Minuten Spaziergang) oder mit dem Auto. Parkplätze sind im Innenhof der Burg vorhanden.
Uns hat am meisten die Bastionsgarten interessiert. Nicht nur die Aussicht auf Eichstätt ist von hier atemberaubend. Wir konnten von Büchern oder von Omas Garten gekannte Pflanzen bestaunen. Sogar exotische oder vom Aussterben bedrohte Blumen und Sträucher sind zu bewundern.
Tipp: Für einen Picknick auf einer Bank sitzend hast du in dem Bastionsgarten auch Möglichkeit.
Ausblick auf Eichstätt
Wir schauen gerne Städte auch von oben an. Entweder besteigen wir Aussichtstürme oder wie in Eichstätt den kleinen Berg am Stadtrand. Wir waren an dem Viewpoint, der in der Nähe von Neuer Weg ist. Ein schmaler Waldweg zweigt sich von der Sackgasse Neuer Weg ab. Nach 10-15 Minuten Spaziergang erreichten wir den Aussichtspunkt. Von hier hatten wir einen malerischen Blick auf die Stadt. Wir verweilten lange hier und genossen die Ruhe und den Vogelgesang in den Schatten der Bäume. Wir hatten unsere Drohne auch dabei und haben sie von dieser Stelle geflogen. (Es gibt mehrere Aussichtpunkte, woher du die Stadt sehr gut sehen kannst. Laut Stadtplan ist ein auf dem Weg Kugelbergersteig, der von der Straße Am Kugelberg abzweigt. Wenn du weißt, wie die Aussicht von dort ist, schreibe bitte einen Kommentar.)
Figurenfeld
Östlich von Eichstätt am Ende der Spindeltal-Straße befindet sich ein Skulpturenfeld. Zahlreiche überlebensgroße Steinfiguren liegen ungeordnet im Tal herum. Ein Eichstätter Bildhauer hatte mit dem Figurenfeld im Hessental ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt geplant. Leider die Skupturen wurden bis zu seinem Tod nicht vollendet. Die Figuren, die man sich auf Kämpfenden auf dem Schlachtfeld erinnern, scheinen in Bewegung erstarrt zu sein: als ob sie schlängeln, schlagen, hauen, springen oder fallen würden. An der Seite an drei Steinpfeiler sind Relief, die Gefangene darstellen.
Wir fanden das Figurenfeld sehr bewegend. Am liebsten hätten wir alle 78 Statuen einzeln unter die Lupe genommen. Welche Bewegung wollen sie ausdrücken? Was wollen sie uns genau zeigen, “sagen”? Wo fangen an und wo enden die einzelnen Kämpfenden in einer Skuptur? Unzählige ähnliche Gedanken hatten wir, als wir uns die gesichtslosen Figuren angeschaut haben.
Picknick und Eis essen in Eichstätt
Wir haben uns an diesem Ausflugstag für Picknick entschieden. Es war herrliches Wetter, wir konnten unter einem Baum im Freien unser Eingepacktes genießen.
Von den mehreren Möglichkeiten haben wir für den Picknick den Bastionsgarten ausgewählt. Wir hätten aber auf dem Waldweg zum Aussichtspunkt an einem Bank anhalten können. Selber der Panoramapunkt ist auch ein guter Ort um zu schmausen. Im prachtvollen Hofgarten oder am Figurenfeld im Hessental hätten wir in dem Schatten auch picknicken können.
Wenn du magst, nimm den Picknickkorb von zu Hause mit und speise unter freiem Himmel. Ansonsten in der Stadt gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés, die jeden Geschmack befriedigen.
Wir haben uns in der italienischen Eismanufaktur Buonissimo etwas Kaltes gegönnt. In der Eisdiele fanden wir neben den gut bekannten Eissorten Köstlichkeiten wie Erdnuss-Nugat-Karamell, Himbeere-Tiramisu, Premium Pistazie, Haselnuss-Nugat. Wir haben uns für 2 Kugel Eis und für ein Eis-to-go entschieden. Verschiedene Eis-Spezialitäten werden in großen Bechern mit unterschiedlichen Toppings zum Mitnehmen zusammengestellt.
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One Comment
Stefanie
März 3, 2023 at 8:25 pmSo ein tolles Städtchen!
Ich war 2017 da und total begeistert!