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Italien mit dem Auto entdecken – Rundreise und Route

Wir waren in einem Oktobermonat in Italien mit dem Auto unterwegs. Wir haben vor der Reise nur die Wichtigste geplant: welche sind die Hauptsehenswürdigkeiten, die wir unbedingt sehen möchten, wie z. B. der schiefe Turm von Pisa, Kolosseum oder die Ruinenstadt von Pompei. Sonst waren wir offen für alles, wir haben auch kein Hotel im Vorfeld gebucht.

Route unserer Rundreise in Italien

Pisa – Rom und Vatikanstadt – Neapel – Ercolano – Pompei – Sorrento und Amalfi – Caserta – Assisi – San Marino – Verona

Gefahrene Kilometer: 1.600 km
Insgesamt gefahrene Kilometer von/bis München: 2.750 km

Italien ist ein sehr bekanntes Land. Es ist kein Wunder. Das Land hat eine lange kulturelle Vergangenheit, diverse Naturwunder und eine feine Kochkunst. Wir wollten uns es schon immer entdecken. Beachurlaub in dem Sinne kam nicht in Frage. Wir haben uns eher für die Geschichte Italiens, die Sehenswürdigkeiten und die Gastronomie, besser gesagt für das Phänomen „Pizza“ interessiert.

Wir sind aus München in der Nacht mit eigenem PKW losgefahren, um in Pisa kurz nach Morgenröte anzukommen.

Pisa – der schiefe Turm

Wir glauben, wir müssen die berühmte Stadt Pisa dir nicht vorstellen. Die meisten kennen sie wegen ihrem Wahrzeichen: dem schiefen Turm. Auf der Piazza del Duomo stehen mehrere bekannten Gebäude: der Dom Santa Maria Assunta, das Baptisterium und natürlich der bekannte schräg stehende Turm.

Unser Besuch hat hier nicht lange gedauert. Beim Sonnenaufgang waren wir auf der Piazza. Nur wenige Menschen waren zu dieser Zeit da. Halbe Stunde später war der Platz relativ voll, und die Touristen kamen in Strömen. In dieser frühen Zeit haben auch die viele Souvenirverkäufer ihre Stände aufgebaut. Weil der schiefe Turm von Pisa sehr bekannt ist, ist dementsprechend ein richtiger Touristenmagnet. Unserer Meinung nach reicht ein kurzer Besuch dort völlig aus.

Tipp für Parken in Pisa: Es gibt kostenpflichtige Parkplätze in der Nähe der Piazza del Duomo. Wir haben unser Auto auf dem Parkplatz Parcheggio di Piazza dei Miracoli in der Straße Via Vecchia di Barbaricina gelassen.

Sehenswürdigkeiten in Rom

Nach dem kurzen Aufenthalt in Pisa sind wir auf der Landstraße nach Rom gefahren. Die ca. 350 Km Fahrt hat mehr als 5 Stunden gedauert, weil wir noch eine Pause in Porto Santo Stefano gemacht haben.

Wir sind am Spätnachmittag in Rom angekommen. Wir haben erstmal ein Hotel in der Innenstadt gesucht.

Tipp für Parken in Rom: Wenn du mit Auto in Rom bist, parke in der Nacht nicht auf der Straße. Suche dir ein geschütztes Parkhaus. Es kostet zwar fast so viel, wie deine Übernachtung im Hotel, aber dein Fahrzeug ist gut aufgehoben. Die meisten Hotels haben keine geschützten Parkplätze. Du kannst dein Auto vor dem Haus auf der Straße stehen lassen. Es ist am helllichten Tag auch kein Problem.

Die historische Stadt der Wolfskindern Romulus und Remus hat uns schon immer fasziniert. Die Geschichte von Rom ist sehr reich. Wir kennen das aus Büchern, Aktion- und Dokumentarfilmen. Rom war während der Historie ein wichtiges Zentrum, und ist heute noch. Deswegen meinen wir, jeder, wer gerne reist, muss einmal diese wunderschöne, besondere Stadt gesehen haben. Wir werden jetzt aber ehrlich. Es waren Attraktionen in der Stadt, die uns weniger oder die uns sehr gut gefallen haben.

Wir haben uns die folgenden Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Italiens angeschaut:

Kolosseum und Triumphbogen

Das ehemalige Amphitheater ist der wichtigste Wahrziechen der Stadt. Der Colosseo hat uns sehr gut gefallen. Wir waren schon vor der Öffnung da. Bevor die meisten Besucher gekommen sind, haben wir das Gebäude auch schon von innen besichtigt. Das antike Bauwerk ist beeindruckend und riesig. Laut Schätzungen hätten 50 000 Zuschauer auf den Tribünen Platz nehmen können. Die Aussicht auf den Konstantinsbogen von der Westseite des Kolosseums ist sehr schön.

Forum Romanum und Palatin

Das Forum Romanum war früher ein wichtiger Versammlungsort. Hier hat das politische, religiöse und kulturelle Leben stattgefunden. Die Ausstellung auf dem Platz gibt einen kurzen Einblick in die Zeit der Antike. Der Palatin ist die älteste Ansiedlung der Stadt. Hier stehen ehemalige Kaiserpalaste. Es lohnt sich an beiden Orten einen Rundgang zu machen, wenn du dich für die römische Geschichte interessierst.

Circus Maximus

Hinter dem Palatin Hügel erstreckt sich der große Platz des ehemaligen Circus Maximus. Wie sein Name es verrät, er war der größte Circus im antiken Rom. Die Anlage wurde in der römischen Zeit für Wagenrennen und öffentliche Spiele genutzt.

Circus Maximus in Rom

Circus Maximus

Pantheon und Piazza della Rotonda

Das Pantheon war ein Tempel in der Zeit des Römischen Reiches. Wahrscheinlich wurden hier mehrere Götter wie Mars und Venus verehrt. Später wurde das Gebäude zur katholischen Kirche geweiht. Das Pantheon hat eine sehr interessante Bauweise. Nach einem Vorraum kommt man in den runden und reich dekorierten Innenraum. Die mächtige Kuppel besitzt ein Kuppelauge, das früher die einzige Lichtquelle des Tempels war. Nördlich von der Kirche, von der Piazza della Rotonda hast du einen tollen Blick auf das Pantheon. Auf diesem Platz steht auch ein ägyptischer Obelisk.

Caracalla-Thermen

Die Therme di Caracalla sind die Ruinen eines Badeortes aus der antiken Zeit. Es wurde sehr großzügig gebaut. Die Fläche der Anlage ist geräumig. Die Wände und Säulen waren teilweise 12 Meter hoch. An vielen Stellen kannst du die schönen schwarz-weißen Mosaiken sehen. Das Bad wurde damals mit viel Marmor, Statuen und bunten Mosaiken dekoriert. Uns haben die Thermen gefesselt. Wir haben hier eine kleine Zeitreise erlebt. Hier kannst du einen Eindruck über das luxuriöse Leben der Römer bekommen. Die Caracalla-Thermen sind von Touristen weniger besucht. Wir sagen aber, es ist ein Must-See in Rom.

Trastevere – der flippige Stadtviertel Roms

Ein Spaziergang in Trastevere ist ein Muss. In diesem Stadtteil lebte früher die Arbeiterklasse. Heute gibt er Zuhause für mehrere innovativen Restaurants, trendigen Cocktailbars und Trattorias, B&Bs und kleinen Hotels. Die engen Gassen sind stillvoll, farbenfroh und bewachsen mit wuchernden Grünpflanzen. Junge Leute tummeln sich in dem Boheme-Stadtviertel am Abend oder treffen sich in einem traditionellen Restaurant und genießen die italienische Pasta und den Rotwein. Trastevere ist ein perfekter Ort das einzigartige römische Flair zu genießen.

Trastevere in Rom

In Trastevere

Trevi-Brunnen und Spanischer Platz

Die Fontana di Trevi ist wirklich bezaubernd und romantisch. Wir hätten gerne dort länger verweilt. Der Brunnen ist leider ein sehr bekannter Touri-Hotspot. Massen von Besucher drängelten am Abend um das Wasserbecken herum. Wenn die Fontäne dir ein wichtiges Highlight in Rom ist, dann raten wir dir, in der Früh hinzugehen.

Der Spanische Platz war ähnlich wie der Trevi-Brunnen. Ein sehr schöner Ort, aber leider die spanische Treppe war am Abend voll mit Visitors. Für die Aufnahme eines einzigartigen Fotomotives musst du früh aufstehen.

Piazza Venezia und die Basilica Santa Maria Maggiore

Diese sind zwei Orte, die du in Rom sehen sollst, aber für den Besuch brauchst du weniger Zeit. Die Piazza Venezia war schon in der Zeit des Römischen Reiches ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Der Platz ist von bemerkenswerten Gebäuden umgegeben: dem Palazzo Venezia und dem Viktor-Emanuelsdenkmal.

Piazza Venezia in Rom

Piazza Venezia in Rom

Die Basilica haben wir uns an einem Abend angeschaut. Die Kirche ist einer der fünf Papstbasiliken in Rom. Der monumentale Innenraum ist mit vielen Säulen, Mosaikbildern und Marmor dekoriert. Vergoldete Details betonen die heilige Atmosphäre.

Vatikanstadt

Bevor wir Rom verlassen haben und in die Richtung Neapel weitergefahren sind, haben wir die Vatikanstadt besucht. Wir haben mit dem Auto für diese Zeit auf der Straße, in der Nähe der Vatikanischen Museen geparkt. Wir waren früh dran. Die Ausstellung öffnet erst um 9 Uhr. Wir dachten, schauen uns erstmal den Petersplatz und dem Petersdom an. Leider (oder nicht leider), hat genau an diesem Tag Papst Benedikt XVI. Audienz gehalten. Jeden Mittwoch sammelt sich ein größeres Publikum auf dem Petersplatz für Generalaudienz. Es gibt strenge Sicherheitskontrollen. Große Taschen oder Koffer werden nicht durchgelassen.

Wegen diesem offiziellen Empfang des Papstes und der anschließenden heiligen Messe war der Petersdom auch geschlossen. Wir konnten das Gebäude nur von außen bewundern.

Vatikanische Museen

Die Vatikanischen Museen bestehen aus mehreren Sammlungen: Statuen, Skulpturen, Gegenstände, Mumien etc. aus der antiken Ägypten, aus den etrusken und römischen Zeiten, Landkartengalerie, verschiedene Kapellen, Pinakothek mit berühmten Kunstwerken, Gemälde und Fresken. Die bekannteste von diesen ist die Sixtinische Kapelle. An den Wänden und an den Gewölben sind Geschichten aus dem Leben Moses und Christi zu sehen. Papstportraits und Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament sind an den Fresken abgebildet. Das bedeutendste Bild ist Die Erschaffung Adams von Michelangelo. (Das Fotografieren in der Sixtinischen Kapelle ist nicht erlaubt.)

Am Ausgang der Vatikanischen Museen findet man die oft fotografierte, imposante doppelläufige Spiraltreppe.

Die Engelsburg

Die Engelsburg liegt nicht in Vatikan, sie gehört zur Stadt Rom. Dieses prächtige Gebäude ist ganz nah zu dem heiligen Staat. Es wurde damals als Mausoleum gebaut und später wurde es zur päpstlichen Kastellburg. Heute dient das Bauwerk mit dem Engelmotiv als Museum. Wir haben es von außen besichtigt.

Wieviel Zeit für Rom und Vatikan einplanen?

Wir haben für die Besichtigung des wichtigsten Sehenswerten in Rom zwei Tage eingeplant. Diese Zeit hat uns gereicht, aber es war bisschen hektisch. Wir waren in der Stadt nur zu Fuß unterwegs. Die einzelnen Highlights scheinen zwar auf der Karte einander nah zu sein, in der Wirklichkeit liegen sie aber weit voneinander. Plane dir ruhig 3-4 Tage für Rom ein.

Nach der Besichtigung der Vatikanstadt haben wir Rom verlassen und auf der Autobahn sind wir nach Neapel gefahren. Die Stadt an den Füßen des Vesuvs liegt ca. 230 Km von Rom entfernt. Die Fahrt dauerte 3,5 Stunden lang. Wir haben erstmal eine Unterkunft gesucht. Wir haben das beste B&B mit Parkplatz in der Gegend gefunden. Es hatte einen gigantischen Ausblick auf die Bucht und Neapel (Unterkünfte siehe unten).

Neapel – die Pizzastadt

Neapel war schon in dem Römischen Reich ein wichtiges Zentrum. Heute ist es die drittgrößte Stadt Italiens. Die Stadt und ihre Umgebung sind reich an Sehenswürdigkeiten und das Essen ist auch bestens: von hier stammt die Pizza Margherita.

Wir haben für diese Umgebung nur einen Tag eingeplant. Wir wollten die Ruinen von Pompei sehen und eine echte Pizza in Neapel essen. Inzwischen haben wir aber so viele Tipps bekommen, dass wir dann 3 Tage geblieben sind. In Neapel war unser Motto: „Just go with the flow.“

Castel Nuovo und Castel dell’Ovo

Die zwei Bauwerke stehen am Meer. Der Castel Nuovo befindet sich am Hafen. Die Burg war ein Residenz Neapeler Könige und diente auch als Festung. Der Castel dell’Ovo beim Sonnenuntergang steht auf einer Insel im Meer und war eine wichtige Festung der Stadt. Die Festung kannst du auch von innen besichtigen. Von oben hast du eine wunderschöne Aussicht auf dem Vesuv und auf Neapel.

Pizzeria Da Michele – Celebrity-Pizzeria in Neapel

Kennst du das Buch oder den Film „Eat, pray, love“? Möchtest du in der Pizzeria essen, wo Elisabeth Gilbert, Julia Roberts und andere berühmte Personen? Dann suche L´Antica Pizzeria Da Michele in Neapel auf. Wir dachten, es ist nur im Film so, aber tatsächlich stehen die Leute vor der Tür in einer Schlange. Man bekommt eine Nummer, und wenn ein Tisch frei ist, dürfen die Gäste in der Reihe ihrer Nummer rein. Es gibt nur Pizza Marinara und Margherita. Der Preis hängt davon ab, wieviel Mozzarella du auf deine Pizza bestellst. Die Italiener schwören drauf: je mehr Mozzarella, desto besser. Es gibt hier keinen Kellner, einer der Pizzaiolos bedient dich selbst.

Wenn du in aller Ruhe essen möchtest, dann ist dieses Restaurant nichts für dich. Hier sitzt du mit anderen zusammen an einem Tisch. Die Gäste reden laut und wechseln sich schnell ab. Wir haben uns kurz mit einem jungen Pärchen unterhalten. Sie konnten kaum Englisch. Mithilfe von gebrochenem Spanisch- und Lateinwissen konnten wir uns trotzdem austauschen.

Wir fanden diese Pizzeria sehr authentisch und außergewöhnlich. Die Pizza ist einer der Besten in Italien und wir würden gerne jederzeit vorbeikommen.

Mit dem Auto in Neapel: Bereite dich vor! In Neapel mit Auto zu fahren ist kein Kinderspiel. Der Verkehr ist chaotisch. Wir könnten ihn mit dem Straßenverkehr in Indien vergleichen. Du brauchst starke Nerven und volle Aufmerksamkeit! Hier gelten fast keine Verkehrsvorschriften und -Regeln. Wer stärker, aggressiver ist und schneller reagiert, der gewinnt. Es gibt oft Stau, plane für die kürzeste Strecke auch mehr Zeit ein.

Spaziergang um den Vesuv-Krater

Ein Highlight unserer Rundreise auf der Westküste Italiens war ein Spaziergang am Vesuv-Krater. Es ist möglich mit dem Auto auf den Berg zu fahren. Oben findest du Parkplätze und einen Ticketschalter. Das Parken kostet 5 Euro, die Eintrittskarte ist 11,68 Euro pro Person. (Den Ticket musst du im Voraus online hier kaufen.) Von hier erreichst du den Krater zu Fuß. Der Weg ist gut, nimm trotzdem festes Schuhwerk mit. Die Luft ist auf der Spitze kälter und frischer, es lohnt sich eine Strickjacke oder Jacke anzuziehen.

Du hast von oben nicht nur auf den 300 m tiefen Krater einen tollen Blick. Du siehst ganzen Neapel und die blaue Meeresbucht. Die Aussicht ist gigantisch!

Ruinen von Pompei

Jedem ist die antike Stadt Pompeii bekannt. Die Römer hatten hier einen wunderschönen Sitz eingerichtet. Die römische Kultur blühte in Pompei, in Herculaneum und in der Umgebung liegenden kleineren Orten wie in Stabiae. Nach dem Vulkanausbruch des Vesuvs im Jahre 79. n. Ch. geriet die Stadt in Vergessenheit. Erst Jahrhunderte später wurde die Stadt unter die Vulkanasche und Steine gefunden. Seitdem ist Pompei ein bedeutende Ruinenstädte der Archäologie und liefert viele Details aus den römischen Zeiten.

Wir haben reichlich Zeit in Pompei verbracht. Wir bewunderten die gut erhaltenen Wohnhäuser mit den traumhaft schönen Fresken, den einzigartigen Mosaikbilder und mit den bunt bemalten Säulen. Pompeji war zwar kleiner als Rom, hatte aber alle wichtigen Gebäude und Institutionen, die eine typisch-römische Stadt haben sollte: ein Forum, ein Amphitheater, verschiedene Tempel zur Verehrung römischen Götter, eine Markthalle und mehrere Theater. Da die Stadt von dem vulkanischen Gestein gut konserviert wurde, blieb vieles in sehr gutem Zustand. Ein rührendes Erlebnis war die versteinerten menschlichen Körper zu sehen. Sie sind in der Haltung geblieben, wie sie von der heißen Asche getroffen wurden. Wir haben schon einiges während unseren Reisen gesehen und erlebt, die ein Leben lang in unserer Erinnerung bleiben. Die Gesehenen in Pompei gehören dazu.

Tipp für Parken in Pompei: Wir haben auf der Straße Via Plinio geparkt. Der Parkplatz war kostenpflichtig aber er war sehr nah zu den Ruinen. Wir haben die Tickets bei dem Eingang Piazza Amfiteatro gekauft.

Tipp: In Pompei lohnt es sich nicht nur die Ruinen anzuschauen. Die heutige mediterrane Stadt ist bezaubernd. Die malerische Piazza Bartolo Lungo mit der katholischen Kirche Santuario Madonna del Rosario liegt sehr nach zu den Ruinen.

Herculaneum

Die Ruinen namens Herculaneum sind heute in der Gemeinde Ercolano. Ercolano liegt unmittelbar vor den Füßen des Vesuvs und gehört zur Agglomeration Neapels. Dank der heißen Lava und wenig harten vulkanischem Material sind die Häuser in Herculaneum noch in besseren Zustand geblieben, als in Pompeii. In der berühmten Ruinenstadt wurde vieles durch Steinen und Asche zerstört. Hercolaneum wurde durch eine Glutlavine konserviert. Der Lavastrom mit ca. 400 °C erreichte die Siedlung in kürzester Zeit. Im Hercolaneum findest du originale Wandmalereien und Mosaiken sogar die verkohlten Balken in den Häusern. Herculaneum musste in seiner Blütezeit einfach prächtig und farbenfroh sein.

Der Eintrittspreis von Herculaneum ist 13,00 € pro Person.

Die Villen von Stabiae

Die Villen von Stabiae sind auch in sehr gutem Zustand geblieben. In den Villen siehst du bunte Wandmalereien und Mosaiken. Diese römischen Luxushäuser stehen auf einem Hügel. Von hier hatten die ehemaligen Bewohner einen wunderbaren Blick auf dem Vesuv.

Der Besuch in Stabiae ist frei.

Tipp für Parken: In Stabiae kannst du leicht parken. Der Parkplatz Parcheggio Villa San Marco liegt in der Nähe der Ruinen.

Sorrento und Amalfiküste – Romantischer Städtebummel

Sorrento und Amalfi liegen beide südlich von Neapel und sind in 1-1,5 Stunden mit Auto erreichbar. Es ist eine wunderschöne Strecke zum Fahren. Du fährst an steilen Klippen entlang und hast einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer, die Küste und auf die Insel Capri. An deinem Weg siehst du überall Olivenanbau.

Sorrento hat eine besondere Lage. Die Stadt liegt auf einer Steinterrasse aus dunklem vulkanischem Stein. Die Aussicht auf die Stadt und das Meer ist atemberauben. Auf dem Weg nach Amalfi liegt der traumhafte Positano. Die bunten Häuser, schmalen, märchenhaften Gassen laden für eine kleine Auszeit in der Stadt ein. Das ehemalige Fischerdörfchen Amalfi ist mit seiner Küste für Besucher sehr attraktiv.

Diese Ortschaften sind perfekt für einen romantischen Städtebummel.

Tipp: Auf dieser Strecke sind starke Kurven und die Straßen sind schmal. Fahre vorsichtig!

Nach den erlebnisreichen Tagen in der Umgebung Neapels sind wir weitergefahren. Unser nächstes Reiseziel war Caserta, das 40 km nördlich von Neapel liegt. Die Stadt ist von seinem Schloss berühmt. Die Italiener nennen den Königspalast von Caserta als das italienische Versailles.

Königspalast von Caserta

Das Schloss ist in der Stadt Caserta, die 40 km nördlich von Neapel liegt. Der Palast ist ein Stückchen Versailles in Italien und gehört zur UNESCO-Welterbe. Er ist innen beeindruckend und prachtvoll. Die Einrichtung, die Gemälde, der Stuck und Wandmalereien sind unheimlich schön. Gold dominiert überall. Der Park des Palastes ist riesig: er ist 3 km lang (ca. 100 Hektar). Hier findest du mehrere Brunnen und am Ende einen Wasserfall. Es ist kein Wunder, dass dieser Ort für mehrere Filmproduktionen (Star Wars, Illuminati) als Kulisse diente.

Der Besuch des Schlosses und des Parks kostet 15 Euro. Die aktuellsten Eintrittspreise findest du auf der offiziellen Website der Schlosses.

Parken am Schloss Caserta: Am einfachsten kannst du in der Tiefgarage vor dem Königspalast Caserta parken. Die 900 unterirdischen Parkplätze sind unter dem Platz, der sich vor dem Schloss erstreckt.

Wir sind auf einer hinreißenden Strecke Richtung Assisi gefahren. In der Mitte Italiens liegen verschiedene unbekannte aber wunderschöne Örtchen. Sie strahlen eine mittelalterliche Stimmung aus. Die Nacht haben wir in dem tollen Hotel La Compagnia Del Viaggiatore in L’Aquila verbracht. Es schien so, als ob wir schon seit einer langen Zeit die einzigen Ausländer dort gewesen wären.

Zwischen Caserta und Assisi sind 360 Km, 5-6 Stunden Fahrt.

Assisi

Die Kleinstadt liegt in Mittelitalien auf einem Hügel. Assisi ist der Geburtsort dem heiligen Franz von Assisi und der heiligen Klara. Die malerisch schöne Stadt gehört zur UNESCO-Welterbe. Die wunderschöne Basilika San Francesco ist die Begräbnisstätte vom heiligen Franziskus. Die Basilika Santa Chiara wurde für St. Klara geweiht und hier kann man ihr Grab in einer Kapelle besuchen.

Wir haben uns einfach in Assisi zwischen mittelalterlichen Steinhäusern in gepflasterten Gassen treiben lassen. Wir haben die Aussicht auf die Olivenanbaus und auf die herbstliche Landschaft genossen.

Tipp für Parken in Assisi: Innerhalb der Stadt ist kaum Autoverkehr. Die Straßen sind sehr schmal und es gibt kaum Parkplätze. Außerhalb sind mehrere kostenpflichtige Zonen, wo du einfach parken kannst. In der Nähe der Ortseingang Porta Nuova gibt es zwei Parkplätze. Ein ist auf der Piazza Porta Nuova, der andere in der Straße Via Caduti Forze dell’Ordine.

Unsere Reiseroute hat uns zum Kleinstaat und seiner gleichnamigen Hauptstadt San Marino geführt. Es liegt 160 Km weit von Assisi. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden.

San Marino

San Marino ist ein eigenständiger Kleinstaat und liegt mitten in Italien. Wir haben in der Hauptstadt einen kurzen Einblick gewonnen. Leider hat das Wetter an diesem Tag nicht mitgespielt, deswegen konnten wir die Aussicht von dem Berg Monte Titano, wo auch die meisten historischen Gebäude stehen, nicht genießen. Die Stadt San Marino hat eine ähnliche Atmosphäre wie Assisi. Verwinkelte Gassen, mittelalterliche Häuser, und eine wunderwolle Landschaft. Nette Restaurants, Cafés und Boutiquen reihen sich und laden dich für einen Kaffee oder Shoppen ein.

Parken in San Marino: In San Marino kannst du genauso parken wie in Assisi. Es gibt mehrere kostenpflichtige Parkplätze. Wir haben unser Auto in der Straße Via Maestri Comacini im Parcheggio P8 gelassen.

Unsere letzte Station der Rundreise war Verona. Die Stadt liegt ca. 280 Km entfernt von San Marino. Wir haben inzwischen in Ferrara übernachtet.

Sehenswürdigkeiten von Verona

Die Stadt ist vielseitig, weil sie schon in den römischen Zeiten bewohnt war. Es gibt das römische Verona und ein mittelalterliches Zentrum. Um dieses herum wurde das neue, heutige Verona eingerichtet. Genieße das gemischte Flair der verschiedenen historischen Epochen. Entdecke die schönsten Sehenswürdigkeiten Veronas, trinke einen Kaffee in einem innovativen Café oder nutze die Gelegenheit und shoppe in italienischen Markengeschäften.

Verona Arena

Es ist ein Amphitheater aus den römischen Zeiten. Während der Jahrhunderte ist das Bauwerk sehr gut erhalten geblieben. Damals haben hier Gladiatoren für ihr Leben gekämpft, heute wird es als Theater und Konzerthalle benutzt.

Verona Arena

Verona Arena

Porta dei Borsari

Nach dem Amphitheater ist dieses dreistöckige Tor, das besterhaltene Bauwerk in Verona aus den römischen Zeiten.

Porta dei Borsari in Verona

Porta dei Borsari in Verona

Piazza dei Signori – Denkmal von Dante

Die Piazza dei Signori ist ein kleiner Platz mitten in der Stadt mit mittelalterlichen Palastgebäuden umgegeben. Als Besucher würde man die Piazza nicht beachten, wenn das Denkmal Dante Alighieris nicht dort stehen würde. Der berühmte mittelalterliche Dichter und Philosoph hat mehrere Jahre in Verona verbracht. Dante wurde in einer typischen, denkenden Körperhaltung dargestellt.

Statue Dante in Verona

Statue Dante auf der Piazza dei Signori

Kirche Sant’Anastasia

Die Kirche Sant’Anastasia ist das größte Gotteshaus in Verona. Sie wurde im gotischen Stil gebaut. Im Inneren kannst du wunderschöne Fresken und Gemälde von verschiedenen italienischen Künstlern bewundern. Als Besucher musst du für den Eintritt 4 Euro bezahlen.

Kirche Sant’Anastasia in Verona

Kirche Sant’Anastasia

Haus der Julia

Das Haus der Julia (Casa di Giulietta) mit dem wohl berühmtesten Balkon der Welt ist eine der Hauptattraktionen in Verona. Man muss erst durch einen Torbogen gehen, dann kommt man in den Innenhof um den Balkon bewundern und fotografieren zu können. Pärchen schwören sich hier ewige Treue und erinnern sich an die bekannteste Tragödie der Welt: an Shakespears „Romeo und Julia“.

Die Wand des Torbogens ist mittlerweile vollgeklebt mit Kaugummis, dekoriert mit Liebeserklärungen und mit tausenden von kleinen Liebeszetteln. Im Innenhof sind überall Liebesschlösser befestigt.

Obwohl die beiden Hauptprotagonisten nie existiert haben und auch William Shakespeare war in seinem Leben niemals in Verona, finden wir das Haus mit dem kleinen Balkon bezaubernd. Es stammt aus der 14. Jahrhundert und wurde im gotischen Stil gebaut. In dieser Zeit spielt sich auch die Geschichte von Romeo und Julia.

Ponte Scaligero

Die Skaligerbrücke stammt aus der 14. Jahrhundert. Mit mehreren Bogen und mit einer schön ausgebauten Fassade läuft sie über dem Fluss Etsch.

Tipp für Parken in Verona: Du kannst einfach in der Stadt parken. Es gibt größere Parkplätze in der antiken Innenstadt, wie der Parcheggio Multipiano Cittadella auf der Straße Via Andrea Paglieri, oder das Parkhaus Parcheggio Saba Arena auf der Via Marcantonio Bentegodi. Beide sind sehr nah zu der Arena.

Unsere Unterkünfte während des Roadtrips in Italien

Hotel Novocento in Rom

In Rom war uns wichtig, dass wir die Sehenswürdigkeiten aus dem Hotel leicht erreichen können. Wir haben uns etwas Günstiges gesucht. Deswegen haben wir uns für das kleine Hotel Novecento entschieden. Die Unterkunft liegt in einer ruhigen Gegend. Relativ nah dazu gibt es Möglichkeit, dein Auto für die Nacht in einem Parkhaus zu lassen. Das Zimmer und das Frühstück sind einfach. Uns hat die romantische Dachterrasse gefallen.

Herculaneum B&B auf dem Vesuv

Auf dem Bergrücken vom Vesuv steht das Herculaneum B&B. Die Lage ist gigantisch! Du hast eine perfekte Aussicht auf Neapel und auf die Bucht. In der Nähe gibt es Restaurants, die mit dem Auto leicht erreichbar sind. Die Unterkunft hat 3 saubere Zimmer, unser hatte das Bad außerhalb. Die anderen zwei Räume haben das Badezimmer angrenzend. Das Personal ist super nett, flexibel und hilfsbereit. Sie haben uns tolle Tipps gegeben: was wir uns noch anschauen sollen, welche sind die besten Restaurants in der Gegend und worauf wir in Neapel aufpassen sollten. Das Frühstück war reich und lecker. Was noch wichtig ist. Das B&B hat einen geschützten Hof, wo du mit deinem Auto sicher parken kannst.

Herculaneum B&B in Ercolano

Herculaneum B&B

Hotel La Compagnia Del Viaggiatore in L’Aquila

Auf dem Weg von Caserta nach Assisi haben wir in L’Aquila in dem Hotel La Compagnia Del Viaggiatore übernachtet. Wir wurden trotzt sprachlichen Barrieren liebevoll empfangen. Wir haben es sofort gespürt, hier kommen eher italienische Gäste vorbei. Das Personal hat alles getan, damit wir uns wie zu Hause fühlen. Wir haben ein riesiges, gemütliches Zimmer bekommen. Im Hotelrestaurant wurden ein englischsprachiger Kellner und die Menükarte mühsam gefunden. Nach dem Abendessen haben wir zwei verschiedene italienische (im Ausland wenige bekannte) alkoholische Getränke bekommen, um sie kosten zu dürfen.

Hotel Ristorante Pizzeria Da Santo in Ferrara

Für die letzte Nach haben wir uns einen Gasthof gesucht. Das Hotel Ristorante Pizzeria Da Santo in Ferrara liegt nah zu der Hauptverkehrsstraße. Alles gibt es hier, was die Durchreisenden brauchen: Parkplatz, ein einfaches Zimmer und Restaurant. Wir können uns erinnern: hier haben wir die größte Pizza in Italien gegessen. Sie war eine UFO-Pizza: Teig, drauf Belag und das Ganze nochmal mit Teig bedeckt. Die Pizza wurde in der Form eines UFO-Raumfahrzeuges gebacken.

Unsere Restaurantempfehlungen für Italien

Ristorante Al Cavallino Bianco in Rom

Das Ristorante Al Cavallino Bianco (Das Weiße Pferd) auf der Straße Via Emanuele Filiberto hat uns gefallen. Es gibt reichlich Auswahl an Pizzen und Nudelgerichten. Das Essen war lecker, der Preis in Ordnung.

L’Antica Pizzeria da Michele in Neapel

Wir haben schon oben, bei Neapel das Celebrity-Restaurant L’Antica Pizzeria da Michele erwähnt. Es ist in dem Sinne keine Sehenswürdigkeit der Stadt, aber wir sind auf der Meinung, jeder, wer Neapel erleben möchte, soll einmal in dieser Pizzeria gegessen haben. Hier kannst du das richtige italienische Flair und die leckere Pizza genießen. Du kannst es auch sehen, wie der Pizzaiolo die Pizza zubereitet und in den Ofen schiebt.

Obwohl es eine sehr bekannte Pizzeria ist, die Preise sind nicht überteuert. Da es im Restaurant keinen Kellner gibt, entfällt auch die Servicegebühr.

Ristorante Casa Rossa auf dem Vesuv

In der unmittelbaren Nähe des B&B Herculaneum ist das Ristorante Casa Rossa in Ercolano. Es gibt hier Speisekarte nur in Italienisch, der Kellner ist nett, aber er spricht auch nur die Landessprache. Wir konnten uns trotzdem gut verständigen und haben zwei leckeren Pizzen und den besten lokalen Rotwein vom Vesuv bestellt.

Hier ist uns erstmal aufgefallen, dass wir mit unserer gewöhnten Essenszeit um 18-19 Uhr zu früh dran sind. Die meisten Italiener haben ihren Rhythmus anders. Sie kamen erst ins Restaurant, als wir fast fertig waren.

Pizzeria Da Gino in Ercolano

In der Pizzeria Da Gino in Ercolano isst du deine Pizza vom Plastikteller, trinkst du deinen Vesuv-Wein aus Plastikbecher. Dafür gibt es aber keine Servicegebühr, die sonst in anderen Restaurants auf der Rechnung steht. Hier kannst du wirklich günstig essen und die Pizzen sind sehr lecker. Du kannst es sehen, wie deine Pizza im Steinofen gebacken wird. Die Speisekarte ist nur in Italienisch.

Pizzeria Da Gino in Ercolano

In der Pizzeria Da Gino

 

Weitere Tipps für deine Italien Rundreise mit Auto

Vermeide die Hochsaison

Wenn du die Möglichkeit hast, bereise Italien außerhalb der Ferienzeiten oder der Sommerzeit. Die Nebensaison hat mehrere Vorteile: im Frühling und im Herbst sind die Unterkünfte viel günstiger und es gibt auch weniger Touristen. Das Wetter ist südlich etwas wärmer als bei uns. Wir waren im Oktober und das Wetter war schön. Es war zwar frisch in der Früh, aber wir haben noch keine Jacken gebraucht.

Vermeide die Autobahnen

Die Autobahnen in Italien sind schweineteuer. Fahre lieber auf der Landstraße. Du sparst Geld und siehst vieles mehr.

Nutze kostenpflichtige Parkplätze

Die meisten Parkplätze in Italien sind kostenpflichtig. Wir raten dir lieber die Summe zu bezahlen und nicht einfach irgendwo auf der Straße zu parken. In Rom musst du tiefer in deine Tasche greifen, aber dein Auto ist gut aufgehoben.

Es lohnt sich, früh aufzustehen

Bei den berühmtesten Sehenswürdigkeiten, wie beim Kolosseum in Rom, beim Schiefen Turm von Pisa oder bei den Ruinen von Pompeji lohnt es sich schon vor der Öffnungszeit dort zu sein. Du kannst die langen Schlangen bei der Kasse oder die Wartezeiten bei guten Photopoints vermeiden. Ein ruhiger Rundgang zwischen wenigen Touristen ist viel angenehmer. Wir haben diese Hauptattraktionen schon ganz früh besichtigt. Wir waren fertig, bevor die Massen von Touristen kamen.

Den Fragolino probieren

In Italien findest du verschiedene alkoholische Getränke: edler Rotwein, Grappa, Limoncello oder Prosecco. Den alkoholarmen Fragolino kennen nur wenige. Er ist ein fruchtiger, prickelnder Perlwein mit Erdbeersaft. Von hier stammt auch sein Name: „Fragola“ ist gleich „Erdbeere“. In Deutschland ist der Fragolino leider nur schwer erhältlich, in Italien kannst du ihn aber in Supermärkten kaufen.

Fragolino Wein

Fragolino Wein

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2 Comments

    • TravelSicht

      Juni 19, 2021 at 8:57 am

      Hallo Livia,

      wir hatten leider nur eine Woche für diese Reise und es war etwas sportlich. Deshalb würden wir für diese Rundreise mind. 10 Tage oder noch besser 2 Wochen empfehlen.

      Viele Grüße
      Ildi & Balint

      Antworten

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