Die meisten Reisenden kommen wegen der Großen Pyramiden und der Sphinx nach Kairo, aber die Hauptstadt Ägyptens hat noch mehr zu bieten. Kairo ist reich an weltberühmter Geschichte, ist eine Stadt, die das Gefühl hat, zwischen den Zeitlinien gefangen zu sein. Eselskarren fahren zwischen hupenden Autos den staubigen Straßen entlang. Antike Bauwerke aus den altägyptischen und römischen Zeiten, Moscheen und Stadttore aus dem Mittelalter, quirlige Souks und interessante, moderne Museen bieten ein abwechslungsreiches Angebot an sehenswerten Orten.
Entdecke die Sehenswürdigkeiten von Kairo mit unseren Tipps und erlebe die Stadt hautnah, so wie sie tatsächlich ist: staubig, überwältigend, chaotisch und gleichzeitig faszinierend und einzigartig.
Islamische Altstadt von Kairo (Islamic Cairo)
Das Islamische Kairo ist das historische Herz von Kairo und wurde zur UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Dieser ziemlich große Stadtteil beherbergt eine der größten Sammlungen historischer Architektur in der islamischen Welt. Zahlreiche Moscheen, Medresen, Befestigungsanlagen und Gräber stammen aus dem 7. bis zum frühen 16. Jahrhundert, und machen Kairo zu einer der ältesten islamischen Städte der Welt.
Wenn du alles, was wir unten auflisten, besichtigen möchtest, benötigst du einen ganzen Tag. Vieles liegt nah zueinander und du kannst zu Fuß gehen. Das islamische Kairo kann chaotisch und überwältigend wirken, aber die Sehenswürdigkeiten, die reizvolle, lebhafte Atmosphäre und das wahre Gesicht Ägyptens kennenlernen zu können machen dieses Viertel unserer Meinung nach zum interessantesten Teil von Kairo.
Tipp: Zwischen den Sehenswürdigkeiten, die voneinander etwas weiter weg liegen, fahre mit Uber. Es ist sehr günstig, schnell und unkompliziert.
Hinweis: Du kannst bei den meisten Sehenswürdigkeiten in Kairo, Gizeh, Sakkara und Memphis für die Eintrittskarten nur mit Kreditkarte zahlen!
Wir haben die Hauptattraktionen des Islamischen Kairos in dieser Reihenfolge besichtigt:
Zitadelle von Saladin
Die Zitadelle von Saladin liegt strategisch günstig auf einem Hügel im Zentrum von Kairo. Vom 13. bis 19. Jahrhundert war dies der Regierungssitz Ägyptens. Die Befestigungsanlage wurde von dem Sultan Salah al-Din erbaut, um die Stadt zu schützen. Unter der osmanischen Herrschaft hatte die Festung auch eine militärische Funktion. Für die Öffentlichkeit ist die Zitadelle erst seit dem 21. Jahrhundert zugänglich.
Von der Gawhara-Terrasse, neben der Muhammad-Ali-Moschee hast du einen der besten Ausblicke über die Stadt. Von hier aus hast du eine tolle Sicht auf das historische Kairo, die Moschee von Sultan Hassan und die Al-Rifa’i-Moschee. An einem klaren Tag kannst du sogar die Pyramiden von Gizeh sehen.
Muhammad-Ali-Moschee
Die Hauptattraktion auf der Zitadelle von Kairo ist die Muhammad-Ali-Moschee. Die Moschee wurde im 19. Jahrhundert im türkischen Stil fertiggestellt. Es ist der Blauen Moschee in Istanbul nachempfunden. Du erkennst sie an den vier spitzen Minaretten schon von der Ferne.
Diese Moschee wird auch „Alabastermoschee“ genannt. Alabaster bedeckt das Innere der Moschee sowie den Innenhof. In der Mitte des Hofs befindet sich der kunstvoll gestaltete Reinigungsbrunnen.
Der Uhrturm ist ein Geschenk vom französischen König Louis Philippe von Frankreich geschenkt.
Tipp: Um die Moscheen der Stadt besichtigen zu können, benötigen Frauen lange Kleider, am besten auch eine Abaya. Manche Moscheen durfte man auch ohne Kopftuch nicht betreten. Für Männer ist es einfacher. Sie brauchen eine Hose, die zumindest unters Knie reicht.
Madrasa des an-Nasir Muhammed
Diese Madrasa befindet sich ebenfalls in der Zitadelle und wurde im 13.-14. Jahrhundert erbaut. Ihr Innenhof ist einfacher gestaltet, der Mirhab (nach Mekka gerichtete Gebetsnische) ist dagegen wunderschön und aufwendig. Ihr Minarett über dem Hautportal ist mit Stuck geschmückt.
Ibn-Tulun-Moschee
Ibn Tulun gilt als eine der ältesten Moscheen in Kairo. Die Moschee stammt aus dem 9. Jahrhundert. Sie hat sogar die größte Fläche unter den Moscheen nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in ganz Afrika. Die Moschee ist für ihre einzigartige Architektur bekannt, darunter ein beeindruckender Innenhof mit einem einfachen Brunnen und ein Minarett mit einer Außenwendeltreppe. Nehme dir die Zeit, um die wunderschönen Schnitzereien und Stuckelemente zu bewundern. Verpasse nicht, auf die Spitze des Minaretts zu gehen und einen atemberaubenden Blick auf die Stadt zu genießen.
Tipp: Die Moschee liegt im Herzen der Stadt und ist von den meisten Stadtteilen aus leicht mit Uber zu erreichen.
Nach Ibn-Tulun entstanden noch zahlreiche andere kleinere und größere Moscheen in der Hauptstadt Ägyptens. Kairo wird deswegen auch als „Stadt der tausend Minarette“ genannt.
Sultan-Hasan-Moschee
Der Bau der Sultan-Hasan-Moschee wurde im 14. Jahrhundert abgeschlossen. Sie ist ein wunderschönes Exemplar der Mamluk Architektur im mittelalterlichen Kairo. Das Bauwerk besteht aus einer Moschee, einem Madrasa und einem Mausoleum. Der Sakralbau beherbergt einen großen Innenhof mit Reinigungsbrunnen. Dahinter befindet sich eine schön gestaltete Gebetsnische mit vielen hängenden Mamluk-Laternen und das Mausoleum unter einem Kuppeldach.
Al-Rifa’i-Moschee
Nebenan befindet sich die Al-Rifa’i Mosque. Die schöne Moschee wurde zwar am Ende der 19. und am Anfang der 20. Jahrhundert erbaut, sie wurde in dem gleichen Stil, wie die Sultan-Hasan-Moschee errichtet. Ihre Gebetshalle ist sehr schöne gestaltet. Ihre Wahrzeichen sind allerdings die mit Stuck geschmückten Minarette.
Tipp: Gegenüber der Sultan-Hasan und Rifa’i-Moschee steht die Mosque of Qanibay al-Rammah. Von außen lohnt es sich einen Blick auf sie zu werfen.
Aqsunqur-Moschee
Die Aqsunqur Mosque steht am Rande der islamischen Stadt. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente nicht nur als Sakralbau, sondern auch als Mausoleum. Im 17. Jahrhundert wurden die Wände mit aufwendig gestalteten blauen Kacheln geschmückt. Seit dieser Zeit hat das Gebäude den inoffiziellen Namen „die Blaue Moschee von Kairo“ (Blue Mosque).
Amir Khayrbak Funerary Complex
Die Khayrbak-Moschee entstand am Anfang der 1500er Jahren ursprünglich als Mausoleum für den Ottoman Herrscher Khayr Bak. Später wurde das Bauwerk mit einer Moschee und einem Madrasa erweitert und mit seinem Palast verbunden. Hier findest du sehr schöne, bunte Fenster und schön gestaltete Innenräume.
An einer Türschwelle kannst du sogar Hieroglyphen entdecken, wo der mumifizierte Osiris dargestellt wird. Bei dem Bau der Moschee wurden Steine aus der Zeit der Pharaonen benutzt.
Bab Zuweila
Bab Zuweila ist das südliche Tor, das damals in die mittelalterliche Stadt al-Qahira führte. Es stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde im byzantinischen Stil errichtet. Bab Zuweila mit den zwei imposanten Minaretten ist eines der letzten verbliebenen Tore der Altstadt von Kairo.
Tipp: In den engen Gassen um Bab Zuweila herum und nördlich davon befindest du dich in einem Stadtteil mit regem Treiben. Besonders interessant ist die Straße Al Motaz Ldin Allah. Hier sind einheimische Märkte mit kleinen Shops und Ständen, die Teppiche, Haushaltswaren, Brot, Getränke, Kleidungsstücke, Schuhe, Obst und Gemüse anbieten. Es ist viel los und du kannst das tägliche Leben der Ägypter hautnah beobachten.
Tipp: Wenn du möchtest, kannst du auf das Minarett von Bab Zuweila hochgehen und die Aussicht über die Stadt genießen.
Al-Azhar-Moschee
Die schöne Al Azhar Mosque entstand 100 Jahre nach der Ibn-Tulun-Moschee und damit ist sie der drittälteste Sakralbau der Stadt. Ihr mit Marmor gepflasterter Innenhof und die mit prunkvollem Stuck verzierten Minarette sind wunderschön.
Achtung! Diese Moschee dürfen Frauen nur verhüllt betreten. Arme, Beine und Kopf müssen bedeckt sein.
Souq Chan el-Chalili
Bis die Umgebung von Bab Zuweila gar nicht touristisch ist, ist der Markt Khan El Khalili eher für die Touristen ausgerichtet. Es ist ein lebhafter Souk mit Händlern, die Antiquitäten, Schmuck und Souvenir verkaufen. Auf dem Markt gibt es auch mehrere Restaurants, Straßenverkäufer und Kaffeehäuser, in denen du arabischen Kaffee trinken und Shisha genießen kannst. Chan el-Chalili ist ein Highlight in Kairo! Auch wenn du nichts kaufen möchtest, ist es ein toller Ort, den du nicht verpassen sollst. Verliere dich in den Gassen, erlebe die einzigartige Atmosphäre und schieße so viel Fotos, wie du nur kannst!
Tipp: Der schönste Spot in dem Souk ist in einem Durchgang zwischen zwei Toren. (Location auf Google Maps) Hier werden Souvenirs, Lampen und Laternen, Alabastergegenstände auf Treppen ausgestellt.
Tipp: In der Straße Rbaa Al Selhdar findest du zwei unglaublich schöne Lampenshops. Der eine heißt Egyptian Lights, der andere Bazzar Hesham & Magdy.
al-Muizz Street
Die Straße Al Moez Ldin Allah Al Fatmi wird auch kurz als al-Muizz Street genannt, ist eine der ältesten Straßen in Kairo. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das islamische Kairo.
Al-Muizz Street ist etwa 1 km lang und verläuft von der Straße Nafak Al Azhar im Süden bis Bab al-Futuh im Norden. (In ihrer Verlängerung erstreckt sich im Süden die schon oben erwähnte Gasse Al Motaz Ldin Allah.) Es ist eine belebte und laute Straße mit erstaunlich vielen Madrassas, Moscheen, Geschäften und Märkten.
Auf dieser Straße befindet sich das Sabil-Kuttab des Abd ar-Rahman Katchuda. Es ist ein historisches Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und besteht aus einem öffentlichen Brunnen und einer Koranschule.
Der Spaziergang durch die al-Muizz Straße ist eines der besten Erlebnissen in Kairo. Diese Straße ist etwas ruhiger, als die Gegend von Bab Zuweila und der Souq Khan El Kahlili. Hier kannst du gemütlich durchschlendern und die glänzenden Waren der Geschäfte bestaunen.
Bab al-Futuh und Bab El Nasr
Islamisches Kairo wird im Norden von dem Bab al-Futuh und Bab El Nasr abgeschlossen. Sie waren einst auch große Stadttore, die in die mittelalterliche Stadt führten. Im 11. Jahrhundert wurde eine neue Mauer errichtet und damit Bab al-Futuh sowie Bab El Nasr gebaut. Mit dem Bau der neuen Befestigungsanlage wurde die al-Hakim-Moschee, die zwischen den zwei Toren steht, auch ein Teil der Stadt. Bis dahin befand sich der Sakralbau außerhalb der Mauer.
al-Hakim-Moschee
Unserer Meinung nach ist die al-Hakim-Moschee eine der schönsten in Kairo. Ihr Minarett lässt sich darauf schließen, dass sie auch ziemlich früh, ungefähr in der gleichen Zeit, wie die Ibn-Tulun-Moschee entstand. Letztere diente auch als Inspiration für den neu entstandenen Sakralbau. Wenn die al-Hakim-Moschee erzählen könnte, dann würde sie über stürmische Zeiten berichten. Während den Kreuzzügen wurde sie als Gefängnis benutzt, später als Stall und unter der Herrschaft von Napoleon als Festung. Die Moschee wurde in den 80er Jahren renoviert und erhielt einen glänzenden, marmorierten Innenhof.
Die al-Hakim-Moschee ist nach Ibn-Tulun die zweitgrößte Moschee in Ägypten und auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Stadt der Toten
City of the Dead ist das Friedhofviertel von Kairo, das eine große Fläche der Stadt südlich und nördlich von der Zitadelle umfasst. Hier entstand ein neuer Stadtteil neben dem alten Friedhof, als die armen Menschen aus den ländlichen Gebieten Ägyptens nach Kairo zogen.
Wir haben den Bereich neben dem al-Azhar Park besucht, wo wir leider nur einen wenig entspannten Spaziergang in der Grabstätte unternehmen konnten. Ein Mann folgte uns auf Schritt und Tritt und ohne jegliche Englischkenntnisse wollte gegen Bakschisch den Guide spielen. Als er nach einer Zeit begriff, dass wir ihn nichts zahlen wollten, wurde er unfreundlich. Er ließ uns erst dann in Ruhe, als jemand kam und ihm sagte, er soll uns nicht weiter belästigen.
Wir hoffen, deine Besichtigung wird friedlich ablaufen, denn der Friedhof ist in sich still und auf einer Art und Weise interessant.
al-Azhar Park
Wenn du mehr Zeit hast, sollst du auch den schönen und sauberen al-Azhar Park besuchen, der auf einem Hügel nördlich der Zitadelle erstreckt. Er ist einer der größten Parks in Kairo. Es gibt hier einige schöne Springbrunnen, Palmenalleen und Spielbereiche für Kinder. Die weitläufigen grünen Rasenflächen eignen sich perfekt für Picknicks oder gemütliche Spaziergänge.
Koptisches Kairo (Coptic Cairo)
Das koptische Kairo bezeichnet ein Stadtviertel in der Nähe des Nils, der Einblick in die Geschichte des frühen Christentums in Ägypten bietet. Die meisten Bauwerke entstanden hier nach der muslimischen Eroberung des Landes und Coptic Cairo blieb auch in dieser Zeit eine Hochburg des Christentums in der Stadt. Es wird angenommen, dass die Heilige Familie auf der Stelle der Sergios-und-Bakchos-Kirche aufhielt.
In den frühen Jahrhunderten bauten sogar die Perser eine Festung hier, die sie Babylon nannten.
In dem koptischen Stadtteil von Kairo merkten wir (warum auch immer) eine stärkere Präsenz der Polizei. Es gab Checkpoints und zahlreiche Wächter auf der Straße.
Coptic Cairo haben wir uns an einem Tag zusammen mit der Moschee des ʿAmr ibn al-ʿĀs, mit dem Ägyptischen Museum, dem National Museum of Egyptian Civilization und dem Fernsehturm angeschaut.
Hängende Kirche
Die Hängende Kirche, auch Koptisch-Orthodoxe Kirche der Heiligen Jungfrau Maria genannt, ist eine der ältesten Kirchen in Ägypten. Schon im 3. Jahrhundert stand auf dieser Stelle ein kleiner Sakralbau. Hanging Church wurde nach seiner Lage über dem Torhaus der Babylon-Festung benannt. Das berühmte Gotteshaus liegt im Herzen des koptischen Viertels und wird von vielen Gläubigen sowie von Touristen aufgesucht. Seine Treppen und der verzierte Eingang sind beliebte Fotomotive.
The Coptic Museum
Eine weitere wichtige religiöse Stätte in Kairo ist das Koptische Museum, das eine umfangreiche Sammlung von Artefakten und Kunstwerken aus dem alten Ägypten und anderen Ländern beherbergt. Sie bietet einen einzigartigen Einblick in die Kultur, Geschichte und die koptisch-christliche Religion der Region.
Interessanter Fakt: das koptische Kreuz stammt aus dem altägyptischen „Ankh“-Zeichen, das das Symbol des Lebens ist.
Tipp: Werfe einen Blick auf die Überreste eines römischen Turms, der im Museumgarten steht. Hinter dem Museum liegt die Ben-Esra-Synagoge, die ebenfalls sehenswert ist, wenn du mehr Zeit hast.
St. Georg Kirche
Die Griechisch-orthodoxe Kirche St. Georg wurde im 10. Jahrhundert errichtet. Das alte Gebäude fiel einem Brand Opfer. Das heutige Gotteshaus entstand am Anfang des 20. Jahrhunderts in byzantinischen Stil.
Tipp: Halte Ausschau nach dem achteckigen Nilometer in der Mitte der Kirche, der mit einem grünen Glasfläche abgeschlossen ist.
Saint George Cemetery
Der St. Georg Friedhof erstreckt sich neben der St. Georg Kirche. Hier findest du einige kleine Schreine und Kapellen.
Sergios-und-Bakchos-Kirche
Die Saints Sergius and Bacchus Church nimmt einen besonderen Platz in der Reihe der Kirchen ein. Es wird angenommen, dass sich Jesus Christus mit der Heiligen Maria und Josef hier lebte, als sie vor Herodes flohen. Das Innere der Kirche ist mit detaillierten Holz- und Fliesenarbeiten wunderschön gestaltet.
Tipp: Wenn du mehr Zeit hast, lohnt es sich auch das Saint Barbara Church Complex aufzusuchen.
Moschee des ʿAmr ibn al-ʿĀs
Sie liegt nördlich von dem koptischen Stadtteil und ist ein wichtiges Bauwerk in Kairo. Die Moschee wurde ursprünglich zwischen 641 und 642 n. Chr. erbaut und ist die erste Moschee auf dem afrikanischen Kontinent. Da das ursprüngliche im Laufe der Zeit stark verfiel, wurde es im 18. Jahrhundert neugebaut und im Jahr 2000 restauriert. Wir fanden die Gebetshalle aus Hunderten von Säulen und mit dem durchgehend verlaufenden weichen Teppich wunderschön. Der Innenhof rund um den pavillonartigen Reinigungsbrunnen ist mit Marmor gepflastert.
The Egyptian Museum
Das alte Ägyptische Museum in Kairo ist ein riesiger Komplex zur Geschichte und zum Erbe des alten Ägypten. Du kannst das Land nicht verlassen, ohne die riesige Sammlung von über 120.000 ägyptischen Artefakten wie Steinskulpturen von großen Pharaonen und die komplett goldene Maske von Tutanchamun oder bunte Sarkophage und Mumien usw. nicht gesehen zu haben.
Das Ägyptische Museum verfügt über die umfangreichste Sammlung ägyptischer Artefakte der Welt und es kann locker über 2-3 Stunden dauern, alle Ausstellungen im Museum zu besichtigen. Nimm dir also reichlich Zeit mit!
Wir sagen zwar, dass das Museum ein Muss in Kairo ist, du sollst allerdings nicht große Erwartungen haben. Die Ausstellungsräume erinnerten uns eher an einem Lager, als an einem Museum. Es gab zwar auf kleinen Täfelchen Erklärungen zu den Artefakten, die einzelnen Bereiche des Museums wurden aber nicht klar definiert markiert. Du bist noch bei den Grabbeigaben von Tutanchamun und als nächstes siehst du Gegenstände aus der Römerzeit.
Außerdem ist das Museum total überfüllt. Natürlich bei den berühmtesten Skulpturen bleiben die Reisegruppen von 30 Leuten samt Guide stehen, um die Erklärung des Reiseführers minutenlang anzuhören. Es war echt nervig, weil wir uns schon fast unverschämt durch die Menschenmenge boxen müssten, wenn wir was sehen wollten.
In der Nähe des Gizeh-Plateaus entsteht jetzt das neue Grand Egyptian Museum. Einige Räumlichkeiten wurden als Testphase für eine begrenzte Besucherzahl im Jahr 2023 eröffnet. Zukünftig soll das die größte Sammlung über die Pharaonenzeit beherbergen.
Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation
Die Ausstellung in dem National Museum of Egyptian Civilization (NMEC) hat uns wesentlich besser gefallen. Es lag wahrscheinlich daran, dass die Sammlung kleiner ist, als das Ägyptische Museum und es waren nicht Tausende von Besucher dort. NMEC wurde im Jahr 2017 eröffnet.
Früher waren die Mumien im Ägyptischen Museum, heute hier. Auf der unteren Ebene läufst du an 22 Mumien vorbei (Fotografieren ist leider verboten), die in chronologischer Reihenfolge angeordnet sind. Wir fanden es höchst interessant (und irgendwie auch skurril) die menschlichen Überreste von den großen Pharaonen oder Pharaoinnen wie Ramses II., Hatschepsut, Thutmosis III. oder Sethi I. zu sehen. Die obere Ebene des Museums enthält Informationen über die ägyptische Zivilisation. Dieses Museum befindet sich in der Nähe des koptischen Kairos und könnte mit diesem Bereich kombiniert werden.
Das Nationalmuseum können wir dir (wegen den Mumien) warm empfehlen.
Fernsehturm von Kairo
Klar, es ist nicht mit dem Burj Khalifa zu vergleichen, der Fernsehturm in Kairo ist trotzdem ein toller Ort, um einen 360°-Blick über die Stadt zu haben. Es gibt in der oberen Etage ein Café und ein drehendes Restaurant, so dass du bei bester Aussicht essen kannst.
Der Ausblick war zwar richtig schön, wir fanden allerdings den Eintrittspreis (225 EGP, auch für Kinder, 7 €) zu den ägyptischen Verhältnissen etwas teuer.
Pyramiden von Gizeh
Die weltberühmten ägyptischen Pyramiden befinden sich in Gizeh, am Stadtrand von Kairo. Die Nekropole von Gizeh, umfasst drei große Pyramiden, die Cheops-Pyramide (bekannt als die Große Pyramide von Gizeh), die Chephren-Pyramide und die Mykerinos-Pyramide sowie weitere kleinere Pyramiden, Gräber, Tempelruinen, ein Arbeiterdorf und die Große Sphinx von Gizeh. Die Sehenswürdigkeiten auf der Gizeh-Plateau sind das Highlight in Kairo.
Die Pyramiden dienten als Grabstätten für Pharaonen, die über das alte Ägypten herrschten. Die Große Pyramide von Gizeh ist sowohl die größte als auch die älteste der Pyramiden von Gizeh. Es ist eines der sieben Weltwunder der Antike und das einzige, das heute noch steht. Die Große Sphinx von Gizeh befindet sich im Tal vor der Pyramide von Chephren. Es wird angenommen, dass der Kopf des mythologischen Tiers diesen Pharao abbildet.
Du kannst diese großartigen Attraktionen mit einer Tour oder auch auf eigene Faust besichtigen. Du kannst mit Kamel oder mit einer Kutsche herumfahren. Wie du aber die Pyramiden mit Auto selber besichtigen kannst und wo die besten Spots sind, verraten wir dir in unserem Blogbeitrag “Pyramiden von Gizeh auf eigene Faust besuchen“.
Für den Rundgang bei den Pyramiden sollst du reichlich Zeit einplanen. Einen halben Tag auf jeden Fall, aber am besten einen ganzen. Wir haben am Vormittag die Sehenswürdigkeiten in Sakkara und Dahschur aufgesucht, und erst zur Mittagszeit waren wir in Gizeh. Im Nachhinein hätten wir paar Stunden mehr bei dem Pyramidenkomplex verbringen können, um alles entspannt zu besichtigen.
Pyramiden von Sakkara und Dahschur
Die frühesten bekannten ägyptischen Pyramiden befinden sich in Sakkara und Dahschur, 20 km südlich von Gizeh. Hier befand sich die antike Stadt und königliche Hauptstadt Memphis. Die Djoser-Pyramide (auch Stufenpyramide genannt) ist das berühmteste Wahrzeichen von Sakkara und die älteste intakte Pyramide der Welt. In Dahsur kannst du die erste echte Pyramide der Welt besichtigen, die Rote Pyramiden von Snofru. Die Knickpyramide war der früheste Versuch, eine richtige Pyramide schaffen zu können.
Mehr Infos und Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in Sakkara und Dahsur kannst du in unserem detaillierten Artikel lesen.
Unserer Meinung nach sind Sakkara und Dahschur absolut sehenswert. Hier kannst du großartige antike Bauwerke erkunden, außerdem ziehen diese archäologischen Stätten viel weniger Besucher an. Das macht die Besichtigung entspannt.
Fortbewegung in Kairo
Wir hatten zwar einen Mietwagen, islamisches und koptisches Kairo haben wir trotzdem mit Uber bzw. zu Fuß erkundet. So konnten wir es vermeiden, im chaotischen Verkehr der Stadt fahren zu müssen und es war trotzdem günstig.
Gizeh, Sakkara und Dahschur haben wir mit dem Mietwagen erreicht.
Wie viel Tage in Kairo verbringen?
Drei volle Tage reichen dir, die besten Sehenswürdigkeiten aufzusuchen. Wenn du mehr Zeit hast und alles schön gemütlich entdecken möchtest, dann nehme dir vier ganze Tage.
Unsere Zeiteinteilung war:
Tag 1 in Kairo:
- die Zitadelle von Saladin
- das ganze islamische Kairo
Tag 2 in Kairo:
- Kirchen und das Museum im koptischen Kairo
- Moschee des ʿAmr ibn al-ʿĀs
- Egyptian Museum
- National Museum of Egyptian Civilization
- Fernsehturm
Tag 3 in Kairo:
- Sehenswertes in Dahschur und Sakkara
- Pyramiden von Gizeh und die Sphinx
Hotelempfehlung in Kairo
Wir raten dir in Gizeh in einem Hotel mit Blick auf die Pyramiden zu übernachten. Es hat mehrere Vorteile:
- du kannst die chaotische Innenstadt entgehen
- du hast die beste Aussicht sowohl beim Sonnenaufgang als auch bei dem magischen Sonnenuntergang auf die Pyramiden von Gizeh
- wenn du ein Auto mietest, dann hast du vor dem Hotel kostenlosen Parkplatz
- du kannst sehr leicht das Gizeh-Plateau erreichen
- es gibt super tolle Rooftop Restaurants in der Nähe, um beim besten Ausblick den Abendessen genießen zu können.
Unsere Wahl fiel auf Horus Guest House Pyramids View. Das Hotel liegt in einer ruhigen Straße, wo auch viele Pferde und Kamele nach dem Tag bei den Pyramiden untergebracht werden. Die Umgebung hat irgendwie die Romantik der 20er Jahre, als Howard Carter das Grab von Tutanchamun gefunden hatte.
Das Zimmer war zwar klein, es reichte aber völlig aus. Das Personal war immer nett und hilfsbereit. An der Rezeption stand uns jederzeit kostenlos Wasser zur Verfügung. Alleine das Frühstück hätte etwas abwechslungsreicher sein können.
Restaurantempfehlung in Kairo
Die besten Restaurants mit Pyramidenblick befinden sich ebenfalls in Gizeh.
Rooftop 7000 auf der Dachterrasse vom Hotel Great Pyramid Inn ist ein Lokal der gehobener Klasse. Das Personal ist hier sehr freundlich und stets bemüht, die Gäste am besten zu bedienen. Das Essen und die alkoholfreien Cocktails sind köstlich. Die Aussicht auf die antiken Weltwunder ist erstklassig.
Vom Restaurant Tree Lounge Pyramids Branch hast du auch eine schöne Sicht auf die Sphinx und auf die Pyramiden.
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