Eine der schönsten Städte von Bayern liegt ca. 60 km westlich von München. Landsberg am Lech hat uns mit ihren bonbonfarbigen Häusern und mit ihren verwinkelten Gassen verzaubert. Obwohl die Stadt eher klein und von der Größe her überschaubar ist, findest du zahlreiche historische Gebäude, dessen Besichtigung nicht verpassen solltest.
Landsberg am Lech eignet sich als ein entspannter Tagesausflug oder als Wochenendtrip. Hier zeigen wir die besten Sehenswürdigkeiten dieser idyllischen Kleinstadt.
Lechwehr
Die Lechwehr gehört schon seit Jahrhunderten zum Bild der Stadt. Der Fluss war immer wichtig in dem Leben der Stadtbewohner. Er war bedeutend bei der Gründung von Landsberg und diente als Transportweg von verschiedenen Waren. Die Kraft des Wassers wurde beim Betreiben von Mühlen genutzt. Der Fluss war und ist nicht nur nützlich, sondern auch gefährlich. Der Wasserfall (Lechfall) mit mehreren sanften Stufen ist nicht nur romantisch und ein sehr schöner Anblick, sondern er schütz die Stadt beim Hochwasser.
In den Sommermonaten werden am Rand des Flusses Kiesbänke frei. Diese Bereiche sind auch zum Baden geeignet.
Von der St.-Laurant-du-Var-Promenade auf dem Westufer des Flusses hast du einen perfekten Blick auf die Lechwehr. Die im Hintergrund stehende farbenfrohe Häuser dienen als traumhafte Kulisse für schöne Fotos.
Mutterturm und Herkomer Museum
Mit seinem gelben Turm ragt der Mutterturm aus der grünen Parkanlage heraus. Hubert von Herkomer, ein im England sehr erfolgreiche Maler und Bildhauer im 19. Jahrhundert, hat den Turm als Andenken seiner Mutter gebaut. Die Mutterturm könnte in unseren Augen Drehort für die Verfilmung von Rapunzel sein. Der Turm, dank seines normannischen Stils und den grauen Tuffbausteinen, schaut so aus, wie der Hexenturm, in dem Rapunzel aufgewachsen ist.
Heute ist die Mutterturm ein beliebter Ort für Hochzeiten.
Neben ihm stehet in einem Haus das Herkomer Museum. Darin findest du eine Sammlung des Künstlers. Der Eintritt kostet 5 € pro Person. Die Ausstellung ist von Mai bis Oktober geöffnet.
Bayertor
Das imposante Bayertor ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es wurde im 15. Jahrhundert erbaut und war Teil der Wehrbauten. Das Tor wurde schon damals mit wunderschönen Malereien dekoriert, die man während der Restaurierung wiederherstellen konnte. Die Stadt wollte mit dem prächtigen Turm ihre Schönheit und Macht vor den Reisenden präsentieren. Das Bayertor diente auch als wichtige Zollstation.
Die Besichtigung des Bayertors ist von Mai bis Oktober gegen 3 € Eintritt möglich.
Historisches Rathaus
Der Hauptplatz bildet den historischen Kern der Stadt und ist von kunterbunten Häusern umgegeben. Das reichlich dekorierte Historische Rathaus sticht von den anderen, einfach gehaltenen Gebäuden. Sein Giebelfront ragt hoch hinaus und seine Fassade ist mit Stuck prachtvoll gestaltet. Die Fenster sind von unterschiedlichen Größen, abhängend davon, wie wichtig die Räumlichkeiten sind, die sich hinter ihnen verbergen. Das Rathaus ist ein schönes Exemplar für die barocke Architektur aus dem 18. Jahrhundert. Die Innenräume sind genauso prächtig wie die äußere Erscheinung: die Wände sind mit Fresken dekoriert. Eine Besichtigung kostet 3,5 €.
Marienbrunnen
In der Mitte des Hauptplatzes findest du den schönen Marienbrunnen. Die Heilige Maria und die Delfinfiguren spritzen Wasser auf dem im 18. Jahrhundert errichteten Brunnen.
Schmalzturm
Der Schmalzturm, auch als Schöner Turm genannt, steht am westlichen Ende des Hauptplatzes. Er wurde im 13. Jahrhundert gebaut und war Teil der ersten Stadtbefestigung. Er diente als Osttor zur Stadt. Seinen Namen bekam er von den Marktfrauen im Mittelalter, die mit ihrer Schmalzware unter seinem Schatten standen.
Hexenviertel
Der Hexenviertel erstreckt sich hinter dem Schmalzturm parallel zur Alten Bergstraße. Für den Namen ist eine rothaarige Malerin verantwortlich. Ihre roten Haare erinnerten die Stadtbewohner an eine Hexe. Sie wählte oft Motiven für ihre Bilder aus diesem Stadtviertel aus. Außerdem war der Stadtteil in den früheren Zeiten nicht sehr beliebt, da die Gerber Felle und Häute an der frischen Luft trockneten. Es sorgte dafür, dass der Hexenviertel stark gestunken hat.
Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Eine Straße weiter auf dem Georg-Hellmair-Platz steht die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt. Das Gotteshaus wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut. Später erhielt er Elemente aus dem Barock wie z. B. den Turm mit Zwiebelhaube und eine prachtvolle Innenausstattung. Nicht nur die Schönheit der Kirche ist beeindruckend, sondern auch ihre Größe. 3.000 Leute können innen Platz nehmen.
Sandauer Tor
Das Sandauer Tor steht weiter nördlich am Ende der Hinterer oder Vorderer Anger Straßen. Es war Teil der nördlichen Stadtmauer und wurde im 17. Jahrhundert gebaut.
Jungfernsprung
Der Jungfernsprungturm steht auf dem Schlossberg. In 10 Minuten kannst du ihn zu Fuß erreichen. Der Halbturm erinnert uns an die Frauen, die in dem 30-jährigen Krieg gestorben sind. Das Bauwerk kann im Jahr nur an bestimmten Tagen (2. Juni, 4. August und 6. Oktober) besichtigt werden. Der Eintritt kostet 2 €. Von dem Hügel, auf dem der Jungfernsprung steht, hast du einen schönen Blick auf den Nonnenturm und auf die Kirche Sankt Katharina auf der anderen Seite des Lechs.
Heilig Kreuz Kirche
Du kannst die große Kirche gleich erkennen. Ihre Fassade aus Tuffstein lässt sie älter wirken, als sie ist. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert in Rokokostil erbaut. Ihre zwei Türme mit den Zwiebelhauben und die goldene edle Inneneinrichtung kann die Kirche dieser Stilrichtung danken.
Neues Stadtmuseum
Das Neue Stadtmuseum befindet sich neben der Heilig Kreuz Kirche. Als wir dort waren, wurde das Museum gerade saniert und die Sammlung neu gestaltet. Nach der Neueröffnung kannst du während der Besichtigung historische Fakten über Landsberg am Lech kennenlernen.
Wo im Landsberg essen gehen?
Im Landsberg am Lech findest du nette Cafés und Restaurants. Die beliebtesten Lokale sind in der Innenstadt. Wir fanden die Eisvariationen vom Mr. Gelato sehr köstlich. Die Eisdiele steht auf dem Hauptplatz, neben dem Historischen Rathaus. Du kannst dein Traum-Eisbecher unter schattigen Schirmen mit Blick auf die farbenfrohe Barockhäuser genießen.
In der Bäckerei Konditorei Manhart kannst du die besten Kuchen der Stadt probieren und dazu einen aromatischen Kaffee trinken. An kälteren oder regnerischen Tagen kannst du in der Bäckerei innen Platz nehmen.
Das Café Herkomer am Mutterturm ist ein perfekter Ort, dich zu entspannen. Hier werden nicht nur Kuchen und die beliebte „Schwarze Brühe“ angeboten, sondern auch Frühstück und Mittagsgerichte. Setze dich auf die Terrasse und genieße den Sonnenschein in der Parkanlage oder lass die gemütliche Atmosphäre der Innenräume auf dich wirken.
Anreise nach Landsberg am Lech
Landsberg am Lech liegt westlich von München. Auf der A96 erreichst du die Stadt in ca. 50 Minuten. Aus der Richtung von Augsburg fahre auf dem B17. Die Strecke von 43 Kilometern dauert ca. eine halbe Stunde.
Memmingen mit seinem Flughafen liegt 58 km weit östlich vom Landsberg. Von hier fahre auch auf der A96 und erreichst du Landsberg in ca. 40 Minuten.
Parken in Landsberg am Lech
Die Stadt verfügt über mehrere Parkanlagen und Garagen. Da die Stadt eher klein ist, kannst du alles bequem zu Fuß erreichen.
Wir haben auf dem Parkplatz am Papierfleck geparkt. Dieser liegt am Fluss, bisschen außerhalb der Altstadt. Von dort und von dem nah liegenden Parkplatz in der Von-Kühlmann-Straße ist die Innenstadt nur ein Katzensprung. Eine Stunde kostet 1,5 €.
In der Altstadt gibt es nur Kurzzeitparken: Je 20 Minuten für 0,60 Cent, maximal 2 Stunden.
In der Innenstadt findest du zwei Parkgaragen. Eine ist in der Lechstraße, neben der Bibliothek. Die andere Parkgarage liegt am Schlossberg. Von beiden erreichst du die Stadtmitte in wenigen Minuten.