Medina in Saudi-Arabien ist die zweitwichtigste heilige Stadt des Islams. Nach der Öffnung des Landes für das Tourismus im Jahr 2019 war es noch nicht möglich, diesen Ort für Nichtmuslime zu besuchen. Erst ab Mai 2021 wurde Medina für Gläubige anderer Religionen zugänglich gemacht. Auf dem Weg zwischen Taif und Al Ula haben wir in Medina einen Zwischenstopp gemacht und die drei wichtigsten Moscheen der Stadt besichtigt.
Achtung! Die Heilige Stadt Mekka dürfen Nicht-Muslime weiterhin nicht betreten!
Wichtige Tipps für deinen Besuch in Medina
- Achte auf den Dresscode! Männer sollen auch lange Hose tragen. Frauen benötigen eine Abaya und ein Kopftuch. Ausgeschnittene oder kurze Kleider sind nicht erlaubt! Für Kinder gilt die Regel: je älter die Kinder sind, desto konservativer sollen sie sich anziehen.
- Als Nichtmuslim darfst du die Moscheen innen leider nicht besichtigen.
- Verhalte dich angemessen! Die Stadt ist für die Muslime heilig und hat eine große Bedeutung.
Prophetenmoschee
Der Prophet Muhammed ist in der Al-Masjid an-Nabawi begraben, die auch als Prophetenmoschee bekannt ist. Mohammed selbst half im Jahr 622 n. Chr. beim Bau. Es war die zweite Moschee, die Mohammed in Medina errichtete und ist dadurch eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Al-Masdschid an-nabawi ist sogar die zweitgrößte Moschee der Welt und die zweitheiligste Stätte im Islam.
Die große, prächtige Moschee befindet sich im Stadtzentrum. Als wir dort waren, war die ganze Innenstadt eine einzige Baustelle und wir mussten das ganze Areal großräumig umfahren. Nachdem wir eine Stunde lang in Medina herumirrten, haben wir endlich den Eingang der Tiefgarage gefunden, der unter der Prophetenmoschee liegt. (Wir wollten ursprünglich woanders parken, es war aber alles abgesperrt.) Der Familienausgang führte uns gleich auf einen großen Platz, wo sich schon Gläubige versammelten. Sie eilten sich in die Richtung des heiligen Gebäudes. Unter den riesigen blütenförmigen Sonnenschirmen sammelten sich Frauen. Auf dem Platz befand sich sogar eine grüne Absperrung. Wir dachten uns, wir sind hier richtig. Achtungsvoll blieben wir fern von dem Eingang der Moschee und haben das Treiben beobachtet. Das große Bauwerk strahlte frieden aus. In der Ferne haben wir die grüne Kuppel erblickt, unter der Prophet Mohammed begraben wurde.
Paar Minuten später hat uns ein Sicherheitsmann darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns auf dem falschen Ort befinden. Nicht-Muslime müssen sich außerhalb dem Nabawi Square aufhalten, und dürfen sich die Moschee nur über den hohen grünen Zaun anschauen. Wir haben uns entschuldigt und haben den Platz zügig verlassen. Allerdings fühlen wir uns geehrt, kurz den heiligen Boden betreten zu dürfen und gleichzeitig raten wir dir besser aufzupassen und in dem Bereich zu bleiben, wo Nichtmuslime verweilen dürfen.
Interessanter Fakt: Die Prophetenmoschee wurde als erster Ort auf der Arabischen Halbinsel mit elektrischem Licht ausgestattet.
Quba-Moschee
Die Moschee wurde 6 Kilometer weit von der Stadt, im Dorf Quba erbaut. Daher der Name. Viele Jahre später, als Medina um das Dorf Quba erweitert wurde, wurde das Bauwerk Teil der heiligen Stadt. Die ursprüngliche Moschee auf dieser Stelle stammt aus dem 7. Jahrhundert und gilt als die älteste Moschee in der Geschichte des Islam. Es wird gesagt, dass der Prophet Muhammed die ersten Steine legte, als er aus Mekka zurückkam. Quba Mosque wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals renoviert und umgebaut. Das heutige weiße prachtvolle Gebäude stammt aus den 80-er Jahren.
Um der Moschee herum findest du viele Parkplätze. Hier kannst du dich nicht verlaufen.
Masjid Sayyid al-Shuhada
Die Masjid Shuhada Uhud liegt am nördlichen Stadtrand von Medina. Die Sayed-Al-Shuhada-Moschee ist ein wichtiger Ort in der islamischen Geschichte. Sie wurde auf der Stelle errichtet, wo der Schlacht von Uhud stattfand. Die Gefährten vom Propheten Mohammed, die in der Schlacht gefallen sind, wurden am Friedhof neben der Moschee begraben.
Das sakrale Bauwerk bietet für bis zu 15.000 Gläubigen Platz.
Tipp: Neben der Moschee befindet sich ein kleiner Hügel, der Archers’ Hill Uhud. Von hier hast du einen tollen Blick auf das schöne Gebäude.
Ghars Well
Es handelt sich hier um eine der wenigen historischen Stätten, von denen bekannt ist, dass sie mit dem Leben des Propheten Mohammed in Verbindung stehen. Der Ghars-Brunnen ist einer der vom Propheten Mohammed bevorzugten Brunnen. Er mochte das Wasser wegen seiner Frische. Er trank daraus und ließ sich damit waschen. Nach der Zamzam-Quelle in Mekka ist Ghars Well der zweitwichtigste heilige Brunnen des Islams.
Der Ghars-Brunnen wurde kürzlich renoviert. Es umfasst die Quelle und eine kleine Moschee.
Es ist erlaubt, für Nicht-Muslime das Wasser zu probieren.
Interessanter Fakt: Vor dem Brunnen werden leere Flaschen verkauft. Gläubige können sie mit dem heiligen Wasser füllen. Es ist verboten, große Gefäße vollzumachen oder das Quellwasser zu verkaufen.
Hotelempfehlung in Medina, Saudi-Arabien
Das Azard Hotel liegt am nordöstlichen Stadtrand von Medina. Es ist eine schöne Unterkunft mit gemütlichem Zimmer. Für eine Nacht war es uns perfekt. Parkplatz steht dir zur Verfügung.
Anreise nach Medina
Medina liegt zwischen Jeddah und Al Ula. Aus diesen Städten ist es leicht mit Auto oder mit den Bussen von The Saudi Public Transport Company (SAPTCO) zu erreichen. Die Autofahrt aus Dschidda dauert ca. 4,5 Stunden, aus Al Ula 4 Stunden.
Die Anreise aus der Hauptstadt, Riad nimmt mehr Zeit in Anspruch. Am schnellsten ist es mit Inlandflug. Du kannst aber auch mit Auto anreisen. Dazu lohnt es sich einen Zwischenstopp z. B. in Buraida einlegen.
Wie viel Tage in Medina verbringen?
In der heiligen Stadt reicht dir locker ein ganzer oder ein halber Tag, um die drei Moscheen und den kleinen Brunnen aufzusuchen.
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