Nachdem du die Sehenswürdigkeiten von Riyadh erkundet hast, sollst du unbedingt mit einem Mietwagen die Schönheit des umliegenden Landes entdecken. Rund um die Hauptstadt herum findest du magische Landschaften, wie die hohen Sanddünen von Red Sand Dunes, oder die dramatischen Klippen von Edge of the World mitten in der Steinwüste. Paar Kilometer von Riad gibt es traumhafte, alte Lehmdörfer, verlassene Ruinen und majestätische Festungen. Du kannst sogar auf der Spur nach einer alten Karawane sein.
Edge of the World, Riad
Edge of the World ist eine dramatische, unglaublich beeindruckende, felsige Landschaft 100 km nordwestlich von Riyadh. Der Rand der Welt hat wegen einem triftigen Grund diesen Namen erhalten: wenn du oben auf dem 1131 m hohen Klippe stehst, siehst du ein karges, steiniges, weites Gebiet ohne ein Zeichen menschlicher Präsenz. Es ist ein Ort, der dich sprachlos macht, und den du unbedingt gesehen und erleben musst.
Edge of the World kannst du auf eigene Faust mit Jeep/SUV oder mit einer Tour aus Riad besuchen. Je nachdem, wie du dich entscheidest, plane dir einen ganzen oder einen halben Tag ein.
Mehr über diesen unbeschreiblich schönen Ort erfährst du in unserem Beitrag über Edge of the World.
Red Sand Dunes
60 km südwestlich von Riad befindet sich eine traumhafte Sandlandschaft, die Red Sand Dunes. Seinen Namen hat es von der etwas rötlichen Farbe bekommen.
Die roten Dünen sind ein ausgezeichneter Ausflugsort für dich und auch für deine Familie. In ca. 40 Minuten erreichst du den Ort mit einem Auto aus Riyadh. Red Sand Dunes findest du gleich neben der Straße 5395. Du kannst hier bequem parken.
Gleich am Rande der Dünenlandschaft reihen sich zahlreiche Verleihe, wo du dir ein Quad holen kannst. Ein Quad kostet 50 SAR für eine Stunde (12,5 €). Du kannst hier nur Bar zahlen.
Mit dem Quad kannst du dann prima auf die Dünen fahren und die wunderschöne Umgebung bewundern. Du kannst dir selbst die besten Stellen aussuchen, wo du Fotos aufnehmen möchtest.
Die Bewohner von Riad kommen auch gerne hierher, um am Abend Quad zu fahren. Wenn du Bilder ohne Menschen aufnehmen und unbeschwert mit dem Quad herumfahren möchtest, sei schon am Vormittag bei den Dünen.
Die Mittagszeit ist hauptsächlich im Sommer ungünstig, weil der Sand sehr heiß sein kann.
The Red October
Red October heißt ebenfalls eine Wüstenlandschaft, die auf der anderen Seite der Straße, gegenüber Red Sand Dunes zu finden ist. Der „Rote Oktober“ ist viel weniger bekannt, als die oben beschriebenen Dünen. Es gibt hier keinen Quadverleih, es ist nur pure Natur. Daher hat es uns besser gefallen, als die Red Sand Dunes.
Von der Straße 5395 führt eine Zufahrtsstraße zu den Sanddünen von Red October. Kann sein, dass diese asphaltierte Strecke mit Sand zugeweht ist und du nur bis zu einem Punkt fahren kannst. Bei uns war es der Fall. Wir wollten nicht im Sand steckenbleiben, haben wir also das Auto auf einer sicheren Stelle abgestellt. Auf die Dünen sind wir zu Fuß gegangen.
Dieser Ort ist mit den unberührten, roten Dünen wunderschön! Das Beste ist daran, dass du hier am Vormittag komplett alleine sein kannst! (Wir nehmen an, dass die einheimischen Familien am Abend zum Picknick kommen.)
Vermeide ebenfalls die Mittagszeit!
Camel Trail
57 km südwestlich von Riyadh befindet sich einen großartigen Aussichtspunkt mit Blick auf die alte Karawanenstraße. Die 1km lange steinige Serpentine war vor 1400 Jahren Teil einer Karawanenroute.
Die Landschaft ist hier ähnlich, wie bei Edge of the Wold. Daher ist Camel Trail eine tolle Alternative, wenn du die schwierige Fahrt zum Rand der Welt nicht in Kauf nehmen möchtest. Die Karawanenstraße ist easy mit Auto erreichbar. Dein Besuch kannst du mit dem Quadfahren an den Red Sand Dunes verbinden.
Die Altstadt von Qusur Al-Muqbil
Auf dem Weg zum Camel Trail fährst du an der Siedlung Qusur al Muqbil vorbei. Es ist ein schläfriges, kleines Örtchen, du solltest es trotzdem nicht auslassen. Am südlichen Ortsrand, neben der King Faisal Moschee befindet sich die ehemalige Altstadt aus Lehm. Auf Google Maps wird es als “The old Palace“ bezeichnet. Es ist zwar kein majestätischer Palast mehr, die Häuser stehen verlassen und sind im schlechten Zustand, es ist trotzdem ein großartiger Ort. Du kannst sehen, wie die Menschen noch vor paar Jahrzehnten in Saudi-Arabien lebten. Die Häuser sind nicht restauriert, es gibt keine hübsche Deko, es ist ohne viel Schnickschnack. Der Ort „erzählt“ eine nackte, alte, wahre Geschichte.
Wir wissen es nicht, ob die Altstadt von Qusur Al-Muqbil jemals erneuert wird. Wenn nicht, sollst du sie noch davor aufsuchen, bevor sie vom Wind und Wetter zerstört wird.
Achtung! Betrete die Ruinen nur auf eigene Gefahr! Wenn du auf höhere Stellen gehst oder kletterst, droht Einsturzgefahr!
Shark Pinnacle Viewing Point, Riyadh
Dieser Ort befindet sich südlich von Red Sand Dunes. Es ist ein großer Felsen, der in der Landschaft steht. Shark Pinnacle Rock ist berühmt, weil es aussieht, wie die Felsentürme in Utah. Es erinnert die Menschen an die Flosse eines Haies, die aus der Wasseroberfläche ragt. Daher kommt sein Name.
Du kannst mit dem Auto in die Nähe des Berges fahren und ihn anschauen bzw. fotografieren.
Tipp: Die Besichtigung von Red Sand Dunes, Red October, Camel Trail, Al-Muqbil und Shark Pinnacle Viewing Point kannst du dir für einen ganzen Tag einplanen.
Ushaiqer Heritage Village
Das Dorf Ushaiger liegt etwa 200 km nordwestlich von Riad und ist eines der ältesten Lehmdörfer in der Najd-Region. Die ersten Bewohner ließen sich vor etwa 1500 Jahren hier nieder. Ushaiqir war ein wichtiger Zwischenstopp für Pilger auf dem Weg nach Mekka.
Die Lehmhäuser wurden mit viel Liebe am Detail wunderschön renoviert und das Ushaiqer Heritage Village ist heute ein beliebtes Ausflugsziel von Riyadh aus. Hier gibt es nicht nur Museen, ein paar Shops und Cafés. Du kannst in den engen Gassen zwischen den ehemaligen Wohnhäusern, kleinen Palästen, Verwaltungshäusern, Moscheen spazieren gehen.
Interessanter Fakt: Ushaiger, was „die kleine Blondine“ bedeutet, wurde nach dem roten Berg benannt, der sich daneben befindet.
Ushaiqer Heritage Village ist unglaublich fotogen. Schöne Kulissen sorgen für traumhafte Reisefotos.
In den Wintermonaten gibt es hier mehr Besucher. Im Juni waren wir an einem Vormittag komplett alleine in Ushaiger.
Tharmida Oasis Fort
Die Festung von Tharmda liegt 160 km nordwestlich von Riad. Du kannst die Besichtigung mit dem Ausflug nach Ushaiger verbinden.
Über die Befestigungsanlage ist nicht viel bekannt. Er wird auch als Qasr Al Anakar genannt. Der Palast wurde 1724 n. Chr. von dem damaligen Prinzen von Tharmada erbaut.
Das Fort ist in super gutem Zustand, es wurde wunderschön renoviert. Es ist ein richtig toller Ort, um schöne Fotos aufzunehmen. Da Saudi-Arabien noch kein Touristenhochburg ist, und Tharmda gar nicht bekannt ist, kannst du die Festung alleine für dich haben!
Neben dem Fort findest du die Ruinen der ehemaligen Stadt. Sie sind nicht restauriert, du kannst aber dort auf eigene Faust (und auf eigene Gefahr) spazieren gehen. Wir hatten Glück, weil ein netter Mann gerade aus der Moschee kam, als wir mit der Besichtigung des Forts fertig waren. Er hat uns dann die Lehmbauten gezeigt. Mit Händen und Füßen und Translator App haben wir uns verständigt. Er zeigte uns die Nischen, wo Lebensmittel gelagert wurde und eine alte Moschee aus den 40-er Jahren. Er führte uns auch zu einer 800 Jahre alten und schön renovierten Moschee, der Alzarka mosque, in der sich sogar ein unterirdischer Gebetsraum befindet, den die Gläubigen im Winter nutzen.
Tharmada ist ein toller, einsamer Ort, um die Geschichte von Saudi-Arabien und das Leben der Menschen kennenlernen zu können.
Der Rundgang in der Festung und zwischen den Ruinen ist kostenlos.
Altstadt von Uthaithiah
Das Dorf Uthaithiah liegt auf der Route zwischen Ushaiqir und Tharmda, 172 km nordwestlich von der Hauptstadt. Es ist ein gar nicht bekannter Ort. Vielleicht, wenn es später mehr Touristen in Saudi-Arabien gibt, wird es einer. Es gibt hier eine schon renovierte Festung und Moschee, die allerdings geschlossen war, als wir dort waren. Neben der Burg findest du die Ruinen der alten Stadt, die du (auf eigene Gefahr) betreten kannst. Es ist zwar in schlechterem Zustand, als Al-Muqbil bei Riyadh, wir fanden es für einen kurzen Zwischenstopp lohnenswert.
Tipp: Die Besichtigung von Ushaiqer Heritage Village, Tharmida Oasis und Uthaithiah kannst du miteinander verbinden. Plane dazu einen ganzen Tag ein.
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